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Masada-Dokumentation auf „Phoenix“

BONN (inn) – Der Kultur- und Wissenssender „Phoenix“ strahlt am kommenden Freitag eine Reportage über Masada aus. Die Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ beschäftigt sich darin mit dem Mythos des historischen Felsens.

Der Titel dieser Episode ist: „Masada, eine Geschichte vom Überleben“. Genaue Uhrzeit des Sendetermins ist 21.15 Uhr. „Phoenix“ wiederholt die Reportage am kommenden Samstag um 0.30 Uhr.

Masada, ein Fels am Toten Meer, ist spätestens seit dem 20. Jahrhundert ein Mythos für den Staat Israel. Seine erste Bedeutung in der Geschichte fand der Fels im ersten Jahrhundert vor Christus.

Hintergrund Masada

Herodes der Große baute in den Jahren 36 bis 30 vor unserer Zeitrechnung Masada zu einer gewaltigen Festung aus. Ursprünglich war sie von Makkabäern angelegt worden. Eine 1.300 Meter lange Kasemattenmauer, verstärkt durch 38 je zehn Meter hohe Türme, umschloss das 200 mal 600 Meter große Gipfelplateau. Herodes hatte mehrere Paläste, Verwaltungsgebäude, Truppenunterkünfte und zwölf Zisternen mit einem Fassungsvermögen von je 4.000 Kubikmetern auf dem Felsen anlegen lassen. Der Felsen von Masada erhebt sich etwa 434 Meter über dem Toten Meer (60 Meter über dem Meeresspiegel) in der Judäischen Wüste.

Nach dem Tod von Herodes diente Masada als römische Garnison. Im Jahr 66 nach unserer Zeitrechung eroberte eine Gruppe jüdischer Zeloten unter dem Kommando von Menachem Ben Jair die Festung. Wegen innerjüdischer Konflikte hatten sie Jerusalem zu Beginn des jüdischen Aufstandes gegen Rom verlassen. Aufgrund der Auseinandersetzungen wurde Menachem Ben Jair wenig später getötet und sein Neffe, Eleasar Ben Jair, wurde sein Nachfolger.

Im Jahr 72, zwei Jahre nach dem Fall Jerusalems und der Zerstörung des Tempels, marschierte der römische Statthalter Flavius Silva mit der Zehnten Legion gegen Masada und belagerte diesen letzten jüdischen Widerstand.

Flavius schloss Masada mit einem 4.500 Meter langen Wall ein und legte acht Lager an. Auf der einen Seite wurde eine hohe Rampe aus Erde aufgeschüttet, die heute noch zu sehen ist, aber es gelang den Römern nicht, durchzubrechen. Katapulte schossen Felsblöcke auf das jüdische Lager und schlugen schließlich, nach achtmonatiger Belagerung, eine Bresche in die westliche Schutzmauer. Die Römer setzten die hölzernen Barrieren in Brand, und die Juden standen vor einer schicksalhaften Entscheidung. In dieser aussichtslosen Lage forderte Eleasar Ben Jair seine Kameraden auf, den Tod zu wählen, um der Gefangenschaft zu entgehen.

Sie verbrannten ihre Habe, außer die Lebensmittelvorräte, um den Römern zu zeigen, dass sie nicht aus Hunger diesen Ausweg gewählt hatten. Danach losten sie zehn Männer aus, die erst die anderen töteten und zum Schluss sich selbst. Als die Römer am nächsten Morgen zum Angriff antraten stießen sie auf 960 Tote – Männer, Frauen, Kinder, Greise. Zwei Frauen, die sich mit fünf Kindern in einer Wasserleitung versteckt hatten, berichteten den Römern, was geschehen war.

„Als sie aber die Menge der Gemordeten entdeckten, freuten sie sich nicht über den Untergang des Feindes, sondern bewunderten den edlen Entschluss und die unerschütterliche Todesverachtung so vieler bei der Tat beteiligter Menschen“, schrieb der jüdische Historiker Joseph Flavius in „Geschichte des Jüdischen Krieges“.

„Nie wieder darf Masada fallen“

Heute werden jedes Jahr auf dem Felsen die neuen Rekruten der israelischen Armee vereidigt und schwören ihren Treue-Eid: „Nie wieder darf Masada fallen!“

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