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Marine rettet „angeblichen Australier“ aus Seenot

AKKO (inn) - Die israelische Marine hat am Montag vor der Mittelmeerküste von Akko einen ausländischen Segler gerettet. Die Identität des Mannes gibt den Behörden allerdings ein Rätsel auf: Der Gerettete gab an, er sei Australier und wolle in sein Land zurück. Die australische Botschaft wies diese Angaben jedoch zurück. Ihr ist der etwa 50-Jährige bereits durch ähnliche Vorfälle im Jahr 2002 und im Sommer dieses Jahres bekannt.

Ein Frachter hatte den mit seinem selbstgebauten Boot in Not geratenen Mann am Montagmorgen vor der Küste Akkos entdeckt und die israelische Marine informiert. Das Boot war gekentert, der Mast gebrochen, die Ruder und das Navigationsgerät verloren gegangen. Bei seiner Rettung hatte der Mann keine Papiere bei sich und gab sich als australischer Staatsbürger mit dem Namen George Haggard aus. Er wurde ins Rambam-Krankenhaus nach Haifa gebracht und soll später der Einheit „Os“ übergeben werden, die sich um illegale Einwanderer kümmert.

Eine Nachfrage bei der australischen Botschaft in Tel Aviv hatte ergeben, dass der Mann kein Australier ist. Allerdings hörten die Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung nicht das erste Mal von George Haggard. Laut dem Bericht wurde der Mann bereits 2002 von der französischen Marine aus einer ähnlichen Lage gerettet und zur Behandlung nach Frankreich gebracht. Auch dort hatte sich der Mann als Australier ausgegeben. Nachdem die Behörden die Identität des Seglers nicht klären konnten, wurde er ausgewiesen.

Im Juni 2009 traf Haggard mit seinem Boot in Zypern ein. Da er keine Papiere bei sich hatte, wurde ihm die Einreise verweigert und er machte sich auf den Weg nach Griechenland. Auch dort präsentierte er sich als Australier. Wie in Frankreich wurde er ausgewiesen, da die australische Botschaft keine Registrierung unter diesem Namen finden konnte.

Die Polizei untersucht derzeit das Boot des ominösen Seglers. Auf die Frage von Journalisten, ob der Mann ein Drogenschmuggler sei, sagte einer der Beamten: „Es ist möglich, aber es ist auch möglich, dass er einfach nur verrückt ist“.

Wie Haggard der Polizei mitteilte, habe er seine Reise in Frankreich begonnen, sei dann in die Türkei und von dort nach Zypern gesegelt. Vor einer Woche habe er die Segel gesetzt, um ins ägyptische Port Said zu reisen. Dort wollte er über den Suezkanal ins Rote Meer und dann weiter nach Australien segeln. Durch das stürmische Wetter war er jedoch am Freitag in Seenot geraten und zwei Tage im Meer getrieben.

Laut Vertretern der Marine war der Mann stark unterkühlt und hatte Frostbeulen. Für seine Rettung sei er extrem dankbar gewesen. „Er hat uns geküsst und gegrüßt und gesagt, er will ein Buch schreiben und es der israelischen Marine widmen“, erzählte ein hochrangiger Offizier laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Die Marine hatte erst am Wochenende mehrere Seeleute eines gesunkenen ukrainischen Frachters gerettet, der bei dem schlechten Wetter ebenfalls am Freitagabend in Seenot geraten war.

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