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Marathon: Israeli dreht Zusatzrunde – Geistig Verwirrter stört Führenden

ATHEN (inn) – Zum Abschluss der Olympischen Spiele in Athen hat der israelische Marathonläufer Haile Satajin am Sonntag Platz 20 belegt. Sein Teamkollege Asaf Bimro, der noch vor einem Monat operiert worden war, erreichte das Ziel als 59.

Satajin lief aufgrund eines Missverständnisses im antiken Panathinaikon-Stadion, in dem 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit stattgefunden hatten, eine zusätzliche Runde und lag zunächst auf Rang 28. Nach einem Einspruch der israelischen Delegation wurde er jedoch wegen der Zusatzrunde auf den 20. Platz hochgestuft. Nach der Hälfte der Strecke hatte er sich auf Rang 42 befunden. Er brauchte 2 Stunden und 17 Minuten für die 42,195 Kilometer. Insgesamt nahmen 102 Läufer an dem Wettkampf teil, 21 von ihnen mussten aufgeben.

Der Marathonlauf wurde durch einen Zwischenfall überschattet. Nach 37 Kilometern zog ein Zuschauer den Brasilianer Vanderlei de Lima von der Strecke. Der Läufer lag zu diesem Zeitpunkt in Führung. Sicherheitskräfte und Zuschauer befreiten den Brasilianer von dem Angreifer. Dieser trug zwei Transparente in englischer Sprache: „Die Wiederkunft (Jesu) ist nahe, heißt es in der Bibel“ auf dem Bauch und „Israel ist die Erfüllung der Prophetie, heißt es in der Bibel“ auf dem Rücken.

Der Angreifer wurde später als der offenbar geistig verwirrte Ire Cornelius Horan identifiziert. Der 56-Jährige war bereits vor einem Jahr beim Formel-1-Grand-Prix von Großbritannien in Silverstone auf die Strecke gelaufen. Er war wie ein Priester gekleidet und hatte ein weißes Tuch mit einem blauen Davidstern am rechten Bein. Am Montag wird er in Athen dem Haftrichter vorgeführt.

De Lima verlor durch den Angriff wertvolle Sekunden und seinen Laufrhythmus. Er wurde kurz nach dem Zwischenfall von dem Italiener Stefano Baldini und dem US-Amerikaner Mebrahtom Keflezighi überholt. Baldini gewann den Marathonlauf in 2 Stunden und 10 Minuten vor dem Amerikaner. Der Brasilianer schaffte es allerdings noch auf den dritten Platz. Neben der Bronzemedaille erhielt er bei der Abschlussfeier der Sportveranstaltung vom Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Jacques Rogge, die Ehrenmedaille „Pierre de Coubertin“ – für sein „besonderes Fair Play im olympischen Geist“.

Am Samstag belegte die israelische Kanutin Larissa Pesachovitsch auf der 500-Meter-Strecke den sechsten Platz. Sie war die erste Israelin, die ein olympisches Finale im Kanusport erreicht hatte.

Der israelische Europameister Alex Averbuch enttäuschte hingegen beim Stabhochsprung. Nach einem sicheren Einstiegssprung über 5,65 Meter scheiterte er am Freitagabend bereits bei 5,75 Metern und wurde Achter. Vor den Olympischen Spielen hatte er mit 5,93 Metern eine persönliche Bestleistung aufgestellt.

Mit einer Goldmedaille im Windsurfen und einer Bronzemedaille im Judo waren die Olympischen Spiele in Athen die erfolgreichsten in der israelischen Geschichte. Im abschließenden Medaillenspiegel belegt Israel den 52. Platz. Direkt nach dem Sieg des Mistral-Surfers Gal Fridman war Israel auf Rang 44 gewesen – das ist israelischer Rekord.

Israel nimmt seit 1952 an den Olympischen Spielen teil. Im Jahr 1992 in Barcelona gab es die ersten Medaillen: Silber und Bronze im Judo. In Atlanta 1996 und in Sydney 2000 gewannen israelische Athleten zwei weitere Bronzemedaillen im Kanusport und im Mistral-Surfen. Auf dem „ewigen Medaillenspiegel“ nimmt Israel jetzt mit einmal Gold, einmal Silber und viermal Bronze unter 120 Nationen den 78. Platz ein.

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