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Märtyrer-Brigaden: „Wir werden Hamas-Führer töten“

RAMALLAH (inn) – Infolge der innerpalästinensischen Kämpfe haben die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden gezielte Angriffe auf Hamas-Führer angekündigt. Einen Tag nach der Drohung wurde ein ranghoher Vertreter der radikal-islamischen Gruppierung im Westjordanland von Unbekannten erschossen.

Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden gehören zur Fatah-Partei. In einer offiziellen Mitteilung drohten sie damit, ranghohe Führer der Hamas zu töten. Auf ihrer Liste steht laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ auch Chaled Mascha´al, der Leiter des Hamas-Büros in Damaskus. Im Visier sind außerdem der palästinensische Innenminister Said Siam und Milizenführer Jussef Sahar. Die Terrorgruppe macht die drei Hamas-Vertreter für die Unruhen verantwortlich. Sie wolle die Entscheidung umsetzen, um der rivalisierenden Gruppierung eine Lektion zu erteilen.

Hamas-Führer erschossen

Am Mittwoch erschossen Maskierte in Kalkilija einen Hamas-Führer, als er die Moschee verließ. Sie sprangen aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug und eröffneten das Feuer auf den 37-jährigen Mohammed Odeh. Der Leiter der örtlichen Hamas-Gruppe starb auf dem Weg ins Krankenhaus, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet. Nach Angaben von Augenzeugen hatte der Wagen israelische Kennzeichen. Doch die Armee wies jegliche Verwicklung in den Mord zurück.

Zahl der Toten bei Kämpfen steigt auf 12

In der Nacht zum Dienstag starben bei Auseinandersetzungen zwischen Hamas und Fatah zwei Palästinenser in Rafah im südlichen Gazastreifen. Zudem wurden 15 Menschen verwundet. In Jericho erlag ein weiterer Palästinenser seinen Verletzungen. Bereits am Sonntag waren im Gazastreifen und im Westjordanland insgesamt neun Menschen getötet worden, etwa 75 wurden verletzt. Ausgelöst wurden die Unruhen durch eine Demonstration palästinensischer Polizisten, die ihre lange zurückgehaltenen Gehälter einforderten. Hamas-Sicherheitskräfte versuchten, die Kundgebung gewaltsam aufzulösen.

Arabische Liga: „Israelis nicht Arbeit abnehmen“

Kritik an den internen Auseinandersetzungen kam aus der Arabischen Liga. „Überlasst das Töten, die Aggressivität und das Zerstören Israel“, sagte der stellvertretende Generalsekretär, Mohammed Subeih, laut einem Bericht der Zeitung „Jediot Aharonot“. „Das reicht für das ganze palästinensische Volk. Dieser interne Krieg ist einfach nur wahnsinnig.“ Er sei die größte Bedrohung für das palästinensische Ziel.

Subeih forderte die Palästinenser auf, Einheit zu demonstrieren. Die Verantwortung für die nötige Feuerpause liege bei jedem Bürger in den Autonomiegebieten, der palästinensischen Führung, Palästinenserchef Mahmud Abbas (Fatah) und Premier Ismail Hanije (Hamas).

Iranische Zeitung: „Israel und Westen sind schuld“

Die iranische Zeitung „Gumhuriya Islami“ machte in ihrer Dienstagsausgabe Israel und den Westen für die Krise verantwortlich: „Was jetzt in Palästina geschieht, ist eine gemeinsame Mission der zionistischen Verbrecher und der westlichen Staaten gegen das palästinensische Volk.“ Der Westen räche sich an den Palästinensern infolge seines Zornes darüber, dass das palästinensische Volk den Weg des Widerstandes gewählt und bei den Wahlen nicht „den zionistischen Besatzern“ nachgegeben habe. „Die Palästinenser zahlen jetzt den Preis für die Umsetzung ihres legitimen Rechtes.“ Das Blatt gilt als Sprachrohr von Ajatollah Ali Chamenei.

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