Märtyrer-Brigaden schließen sich Ahmedinedschad an

RAMALLAH (inn) – Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden haben die israelfeindlichen Äußerungen des iranischen Präsidenten gutgeheißen. In einem Flugblatt äußerte die palästinensische Terrorgruppe ihre Unterstützung für die Forderung, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden.

Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden sind die erste palästinensische Organisation, die öffentlich Zustimmung für die Aussagen von Mahmud Ahmedinedschad bekundet. „Wir bekräftigen unsere Unterstützung und unseren Rückhalt für die Standpunkte des iranischen Präsidenten gegenüber dem zionistischen Staat, der mit Allahs Hilfe bald nicht mehr existieren wird“, heißt es in dem Flugblatt, das am Sonntag im Gazastreifen verteilt wurde. „Israels Existenzrecht anerkennen heißt, das palästinensische Volk unterbewerten, das tägliche Opfer bringt um Palästina und Jerusalem zu befreien.“

Die Terrorgruppe lobte zudem den Appell des iranischen Präsidenten an die Palästinenser, sich zu vereinigen, um Israel zu zerstören. Die radikal-islamische Hamas und der Dschihad al-Islami haben sich bisher mit zustimmenden Reaktionen zurückgehalten. Israelische Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass sie finanzielle Mittel aus dem Iran erhalten.

Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) distanzierten sich gegenüber der „Jerusalem Post“ von dem Flugblatt. Es reflektiere nicht die Auffassung der PA oder ihres Vorsitzenden, Mahmud Abbas. „Wir verurteilen das Flugblatt scharf. Wir glauben, dass es nicht einmal die Position der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden widerspiegelt.“ Die Terrorvereinigung gehört Abbas‘ Fatah-Bewegung an.

Annan fährt nicht in Iran

Unterdessen sagte UNO-Generalsekretär Kofi Annan einen geplanten Besuch im Iran ab. Am Sonntag brach er zu einer fünftägigen Reise in die Region auf. Annan und die iranische Regierung seien übereingekommen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für einen solchen Besuch sei, sagte der Sprecher des Generalsekretärs. Zuvor hatte Israels UN-Botschafter Dan Gillerman Annan aufgefordert, nicht in den Iran zu reisen.

In Los Angeles protestierten am Sonntag etwa 1.800 Menschen gegen Ahmadinedschads Äußerungen. Bereits am Donnerstag hatte es in Rom eine Demonstration für Israel und gegen die Forderung des iranischen Präsidenten gegeben. In Frankfurt am Main findet am Mittwochnachmittag (9. November) vor der Paulskirche eine Kundgebung statt.

Iranische Studentin bittet um Entschuldigung

Trotz der Massendemonstrationen gegen Israel im Iran scheinen sich nicht alle Bürger der Islamischen Republik mit ihrem Staatsoberhaupt zu identifizieren. Eine iranische Studentin bat die israelische Botschaft in Ungarn per E-Mail um Entschuldigung. „Ich schäme mich so und bin sicher, dass viele Iraner meine Empfindungen teilen“, schrieb die 29-Jährige unter der Überschrift „Es tut uns sehr Leid“.

Am Ende drückte sie ihre Hoffnung aus, dass eines Tages Israelis und Iraner wieder friedlich miteinander leben könnten. Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, bedankte sich ein Mitarbeiter der Botschaft in Budapest bei der Studentin für ihre bewegenden Worte.

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