„Lynchmordversuch“: Drei Jugendliche verurteilt

JERUSALEM (inn) – Im Fall des von jüdischen Jugendlichen schwer verprügelten Arabers Gamal Dschulani hat das Magistratsgericht in Jerusalem am Montag drei der Täter zu Haftstrafen verurteilt. Über den Angriff wurde in den Medien als „Lynchmordversuch“ gesprochen. Der Fall hatte in ganz Israel für Empörung gesorgt.
Auf dem Jerusalemer Zionsplatz haben Jugendliche im vergangenen August einen Araber bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt.

Der zum Tatzeitpunkt 16-jährige Hauptbeschuldigte erhielt eine Gefängnisstrafe von acht Monaten. Zwei 16-jährige Täter wurden zu einem und drei Monaten Haft verurteilt. Sieben weitere Angeklagte hatten die Taten gestanden, dafür sollen die Anklageschriften geändert werden.
Der Angriff auf den damals 17-jährigen Dschulani sei „nichts weniger“ als ein Lynchversuch gewesen, sagte der Richter bei der Urteilsverkündung laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Die Unruhestifter haben beschlossen, dass er keine Person, sondern eine Sache ist, mit der sie spielen können, wie es ihnen gefällt.“
Mitte August vergangenen Jahres hatten Dutzende jüdische Jugendliche in Jerusalem Gamal Dschulani bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt. Keiner der Passanten war dem Araber zu Hilfe gekommen. Nach der Flucht der Täter hatte ein jüdischer Medizinstudent Dschulani wiederbelebt. Der Fall hatte landesweit Entsetzen ausgelöst und eine Debatte über Gewalt unter Kindern und Jugendlichen hervorgerufen. Staatspräsident Schimon Peres und Premierminister Benjamin Netanjahu hatten die Tat scharf verurteilt (Israelnetz berichtete).

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