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Londoner Konferenz ruft zu Boykott gegen Israel auf

LONDON (inn) - In London hat eine Wohltätigkeitsorganisation zu einem Treffen am Donnerstagabend eingeladen, bei dem der Aufruf zum Boykott Israels im Mittelpunkt steht. Unter anderem wurde ein Buch präsentiert, das Gründe dafür auflistet, warum man ein Antisemit werden könne. Die israelische Tageszeitung "Jerusalem Post" sprach vorab mit den Veranstaltern.

Durchgeführt wird das Treffen von einer Wohltätigkeitsorganisation namens „War on Want“, die zum Boykott gegen Israel aufruft und das Land einen „Apartheidsstaat“ nennt.

„Auch wenn sie sich selbst als Wohltätigkeitsorganisation geben, betreibt ‚War on Want‘ anti-israelische Kampagnen“, sagte Jon Benjamin, Chef des Abgeordnetenausschusses der britischen Juden („Board of Deputies of British Jews“). „Sie unterstützen und finanzieren einen Boykott gegen Israel, bezeichnen Israel als ‚Apartheid‘ und beschweren sich über ‚zionistischen Druck‘, wenn irgendjemand protestiert.“

„War on Want“ kämpf nach eigener Aussage den „Kampf gegen globale Armut“. Die Kampagnen konzentrieren sich auf die Propagierung von Freihandelsabkommen, gegen „Sweatshops“ und gegen Hungerlöhne großer globaler Unternehmen. Doch ein wichtiger Punkt ihrer Agenda ist die „Besatzung Palästinas“. Die Mitglieder fordern Sanktionen gegenüber Israel und einen Stopp von Lieferungen aus der Europäischen Union.

Buch zeigt Verständnis für Antisemitismus

Bei der Veranstaltung In der „Toynbee Hall“ im Osten Londons soll auch das Buch „Israel Apartheid: A Beginner’s Guide“ des Journalisten Ben White vorgestellt werden. Darin schreibt der Autor unter anderem, er könne verstehen, warum manche Menschen antisemitisch eingestellt seien. „Ich würde mich selbst nicht als Antisemit bezeichnen, aber ich kann verstehen, wenn man einer ist“, sagt White laut einem Bericht der „Jerusalem Post“. Es gebe eine Reihe von Gründen dafür. „Einer ist der Staat Israel, seine Ideologie der rassischen Überlegenheit und seine Verbrechen gegen die Palästinenser.“ Die Zionisten stellten stets Judentum und ihr „Kolonialprojekt“ gleich.

Die britische Behörde zur Kontrolle von Wohltätigkeitsorganisationen erklärte am Donnerstag: „Wir haben nicht die Möglichkeiten, die Beschwerden zu untersuchen, ob die Veranstaltung von ‚War on Wants‘ zu Hass aufruft oder den Antisemitismus fördert. Alle Befürchtungen in dieser Sache sollten der Polizei gemeldet werden.“

Der Direktor von „War On Want“, John Hilary, sagte gegenüber der „Jerusalem Post“: „Die Veranstaltung ist erdacht worden, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen in Palästina zu lenken. Meine Kollegen und ich sind vergangene Woche von dort zurückgekehrt, und wir werden unsere Eindrücke von der Situation zusammen mit Ben Whites Buch präsentieren.“

Dem Vizepräsident der „Zionistischen Föderation“, Jonathan Hoffman, wurde verboten, an dem Treffen teilzunehmen. Auf die Frage nach dem Grund sagte Hilary: „‚War on Want‘ heißt alle Mitglieder der Gesellschaft bei der Veranstaltung willkommen. Mr. Hoffman allerdings haben wir gesagt, dass er am Donnerstag nicht willkommen ist, weil er dafür bekannt ist, bei öffentlichen Veranstaltungen für ernste Störungen zu sorgen, wenn es um dieses Thema geht.“

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