PARIS (inn) – Israels Außenministerin Zipi Livni hat die europäischen Staaten aufgerufen, die neuen militärischen Aufgaben im Libanon schnell zu übernehmen. Die Hisbollah könnte ein Abwarten als Zögern interpretieren, sagte sie am Mittwoch bei einem Treffen mit ihrem französischen Kollegen Philippe Douste-Blazy in Paris.
Die gegenwärtige Situation im Libanon sei besonders sensibel und explosiv und erfordere ein äußerst schnelles Handeln der internationalen Gemeinschaft, so Livni. Ein Zögern werde die Angelegenheit noch schwieriger machen. Gleichzeitig forderte sie, ein jetzt vorhandenes „Fenster der Gelegenheit“ zu nutzen: „Zum ersten Mal seit Dutzenden Jahren hat die libanesische Regierung beschlossen, ihre Armee im Südlibanon aufzustellen. Erstmals hat man ein Embargo auf Waffenlieferungen an die Hisbollah erhoben.“
Wie die französische Zeitung „Le Monde“ berichtet, traf Livni auch Premierminister Dominique de Villepin. Nach seinen Worten will Frankreich weitere Schritte gehen, wenn die Konditionen des UNIFIL-Einsatzes festgelegt sind. Es habe den Wunsch, „mit Israel und allen Staaten der Region in einem Geist der Verantwortung für die gute Umsetzung der Resolution 1701 vorwärtszugehen“. De Villepin fügte hinzu: „Es ist äußerst wichtig für Frankreich, angesichts unserer Erfahrung im Libanon und der internationalen Erfahrung an anderen Schauplätzen, dass alle Garantien herbeigeführt werden, damit eine gute Stationierung dieser UNIFIL auf dem Gebiet gewährleistet wird.“
Vor den Gesprächen mit den französischen Politikern hatte sich Livni mit dem belgischen Außenminister Karl de Gucht getroffen. Nach dem Aufenthalt in Frankreich setzte sie ihre Reise nach Italien fort. Sie will ihre Gesprächspartner auch dazu bewegen, ihren Einfluss zu nutzen, damit die drei entführten Soldaten wieder freikommen.