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Livni fordert in arabischer Zeitung zum Dialog auf

JERUSALEM (inn) – Israels Außenministerin Zipi Livni hat die Araber aufgefordert, sich gegen die „Feinde einer friedlichen Koexistenz“ zu wenden. In einem Artikel in der arabischen Zeitung „A-Schark al-Awsat“ (London) zählt sie dazu die Hamas, die Hisbollah und den Iran.

Livni schreibt: „Wir haben ein sehr großes Interesse daran, einen standfesten und erfolgreichen Partner zu finden, der sich verpflichtet, für die Entwicklung des palästinensischen Staates zu handeln und sich nicht der Existenz des Staates Israel entgegenzusetzen.“ Der Staat Israel werde weiter um sein Grundrecht kämpfen, in Frieden an der Seite der Nachbarn in der Region zu bestehen.

Die israelischen Standpunkte seien viele Male verfälscht wiedergegeben worden, so Livni weiter. „Deshalb will ich Ihnen die israelische Auffassung direkt mitteilen, damit wir einen echten Dialog beginnen können, welcher der ganzen Region Nutzen bringen wird.“ Israel sei „ein demokratischer Staat, der Frieden unterstützt, der an den Grundsatz der zwei Staaten glaubt und nicht danach strebt, das Leben der Palästinenser zu beherrschen. Aber er ist gezwungen, sich gegen die palästinensischen Terroristen zu verteidigen, die das Unglück der Palästinenser verursacht haben, wie es die Vorfälle im Gazastreifen bewiesen haben“.

Wie der Abzug aus Gaza gezeigt habe, sei Israel bereit, schmerzhafte Schritte zu unternehmen, um einen entwickelten und erfolgreichen palästinensischen Staat zu erreichen. Der Palästinenserstaat müsse eine Verwirklichung der nationalen Bestrebungen des palästinensischen Volkes sein, wie es auch bei der Gründung Israels gewesen sei. „Der palästinensische Staat ist die Antwort auf die Forderung nach der Rückkehr der Palästinenser. Dieses Bestreben darf nicht eine blutende Wunde bleiben, die den Konflikt am Leben erhält.“

„1967 gab es keinen Palästinenserstaat“

Die israelische Außenministerin forderte: „Wir, Israelis und Palästinenser, müssen ein Abkommen über die gemeinsamen Grenzen erreichen, ein Abkommen, das einen weiteren Rückzug enthalten wird. Und denjenigen, die sagen, dass eine Rückkehr zu den Grenzen von 1967 alle Probleme lösen werde, sage ich, dass es in den Grenzen von 1967 keinen palästinensischen Staat gab. Es gab keinen Zusammenhang zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland. Die Gestaltung der Grenzen zwischen Israel und dem palästinensischen Staat ist etwas Neues, das man nicht diktieren kann, sondern man muss darüber nach der UN-Resolution 242 verhandeln.“

Livni forderte ihre Leser auf, nicht in Illusionen leben. „Die Feinde der Koexistenz, die durch den Iran, die Hisbollah und die Hamas gesteuert werden, werden alles tun, um jede Möglichkeit eines Friedens zu verhindern. Sie werden versuchen, politische Konflikte, für die es eine Lösung gibt, in religiöse Konflikte ohne Chance auf eine Lösung zu verwandeln. Wenn sie Erfolg haben, dann können wir uns auf eine Zukunft voller Gewalt, Hass und Verzweiflung gefasst machen. Deshalb müssen wir unsere Bemühungen vereinigen, um diese Bedrohungen zu unterdrücken, sonst werden wir zu keinem Frieden gelangen.“

Zum Abschluss schrieb die Kadima-Politikerin: „Die Völker der Region können sich nicht nur mit dem Torpedieren von extremistischen Plänen zufriedengeben, sondern sie müssen an die Option des Friedens glauben, die Option, die uns eine strahlendere, sicherere und angesehenere Zukunft anbietet. Die Option, die eine alternative Wirklichkeit der Region hinstellt, die auf Hoffnung und nicht auf Furcht basiert. Deshalb müssen alle Völker der Region und alle Führer der Völker mit Einsicht und Mut agieren, um es zu dieser Alternative zu bringen.“

Es war das erste Mal, dass sich ein ranghoher israelischer Vertreter in der arabischen Tageszeitung auf diese Weise äußerte. Der Artikel wurde am heutigen Montag veröffentlicht.

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