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Litauischer Außenminister: „Sprecht weniger über den Nahen Osten“

JERUSALEM (inn) - Der litauische Außenminister Vygaudas Usackas hat seine europäischen Kollegen dazu aufgefordert, nicht so viel über den Nahostkonflikt zu reden. Die EU sollte ihren Schwerpunkt im Friedensprozess auf kompetenzfördernde und finanzielle Hilfe für die palästinensische Entwicklung legen und keinen politischen Druck auf beide Seiten ausüben. Das sagte Usackas in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung "Jerusalem Post".

Der litauische Außenminister hielt sich zu einem viertägigen Besuch anlässlich des internationalen Forums für den Kampf gegen Antisemitismus in Israel auf.

„Meine Botschaft, die ich für meine Kollegen in den EU-Mitgliedsstaaten mitbringe, ist: Hört auf, zuviel über den Nahen Osten zu sprechen“, sagte Usackas. Die neue EU-Außenministerin Cathy Ashton sollte die Botschaft vermitteln, dass die EU dabei helfen wolle, ein Umfeld für zukünftige Friedensgespräche zu schaffen, die aber nur Israel und die Palästinenser voranbringen könnten.

Er sei davon überzeugt, so Usackas, dass Israels Premierminister Benjamin Netanjahu Frieden und einen palästinensischen Staat wolle. „Netanjahu möchte, dass die Israelis in Sicherheit und Frieden mit ihren Nachbarn leben. Es ist an den Bürgern und Wählern Israels, sein Programm und seine Handlungen zu beurteilen, aber wir vertrauen ihm“, sagte der litauische Politiker bei seinem ersten Besuch in Israel weiter.

Während seines Aufenthaltes in der Region hatte sich Usackas unter anderem mit seinem israelischen Amtskollegen Avigdor Lieberman und Oppositionsführerin Zippi Livni getroffen. Im Westjordanland kam er außerdem mit palästinensischen Politikern zusammen, darunter war auch Präsident Mahmud Abbas. Es war der erste Besuch eines litauischen Vertreters in den palästinensischen Autonomiegebieten.

Das internationale Forum für den Kampf gegen Antisemitismus fand vom 16. bis 17. Dezember in Jerusalem statt. Mehr als 500 Besucher aus 50 Ländern nahmen daran teil.

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