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Likud und Avoda kämpfen um neue Mitglieder

TEL AVIV (inn) – Die Arbeitspartei (Avoda) erfreut sich seit der Wahl von Amir Peretz zum neuen Vorsitzenden eines Zustroms neuer Mitglieder. Der Likud, den Premier Ariel Scharon vor einer Woche plötzlich verlassen hatte, bangt hingegen um seine Mitgliederzahl.

Allein in dieser Woche traten etwa 20.000 Menschen in die Avoda ein, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Grund ist vor allem der neue Vorsitzende Peretz.

Unter den Neuzugängen war überraschenderweise auch der Präsident der Ben Gurion-Universität, Avischai Braverman. Seine Entscheidung vom Donnerstag hatte besonders Scharon und seine Kollegen von der neuen „Kadima“-Partei überrascht, denn sie hatten gehofft, Braverman für sich gewinnen zu können.

Braverman sagte, die Wahl Peretz‘ habe ihn dazu gebracht, jetzt in die Avoda einzutreten. Wenn Israel auf dem bisherigen Weg weiterschreite, werde es irgendwann zu einem Dritte-Welt-Land, warnte er außerdem. „Habt keine Angst vor Amir Peretz. Er ist kein Kommunist. Er geht den selben Weg wie Tony Blair, denn wir sollten nicht den Weg des Thatcherismus gehen.“

Außerdem traten einige Künstler wie die Musiker Hemi Rodner und Kobi Oz und der Filmschauspieler Mosche Ivgi der Avoda bei. Am Donnerstag kündigte auch der Chef der Organisation „Schalom Achschaw“ („Frieden jetzt!“), Jariv Oppenheimer, seinen Beitritt in die Arbeitspartei an. Ebenso der ehemalige israelische Konsul in New York, Alon Pinkas.

Likud kämpft gegen Mitglieder-Schwund

Der Likud bemüht sich währenddessen, einen weiteren Schwund an Mitgliedern zu stoppen. 13 Likud-Minister sind Scharon bereits in die neue Partei gefolgt, und offenbar versucht sie, weitere Likud-Politiker zu einem Wechsel zu bewegen.

Erziehungsministerin Limor Livnat (Likud) rief am Freitag die abtrünnigen Likudniks dazu auf, ihre Regierungsverantwortung abzugeben. „Diejenigen, die die Regierung verlassen müssten, sind die, die von Likud-Wählern gewählt wurden und nun den Likud verlassen haben“, sagte Livnat in einem Radiointerview.

Die Likud-Fraktion in der Knesset beschloss am Mittwoch, dass jeder Minister und Abgeordnete Kontakt zu Likud-Bürgermeistern und Aktivisten aufnimmt, um sie dazu zu bringen, dem Likud treu zu bleiben. Andere Likudniks, die sich bereits für Scharons neue Partei stark gemacht haben, sollten aus dem Likud ausgeschlossen werden.

An der ersten Sitzung des Likud-Zentralkomitees nach dem Weggang Scharons am Donnerstag in Tel Aviv nahmen etwa 1.000 Mitglieder teil. Der Komitee-Vorsitzende, Zachi Hanegbi, versuchte, die Mitglieder zu motivieren. „Der Likud war nie eine Ein-Mann-Partei, und sie wird es nie werden.“ Die kommenden vier Monate bis zur Parlamentswahl würden „die wichtigsten für die Bewegung seit ihrer Gründung“ werden. „Wir müssen die Lampe zum Brennen bringen, um zu gewinnen.“

Bis der neue Vorsitzende am 19. Dezember gewählt wird, leitet die Partei eine Troika aus den Likudniks Benjamin Netanjahu, Schaul Mofas und Silvan Schalom.

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