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Likud stimmt für Koalition mit Arbeitspartei

JERUSALEM (inn) – Das Zentralkomitee des Likud-Blocks hat am Donnerstagabend mit großer Mehrheit für eine Koalition mit der oppositionellen Arbeitspartei gestimmt. Israels Premierminister Ariel Scharon kündigte an, bereits am Sonntag mit den Koalitionsverhandlungen zu beginnen und innerhalb der kommenden Woche eine neue Regierung zu präsentieren.

Wie der israelische Rundfunk berichtet, stimmten 1.410 der 3.000 Mitglieder des Likud-Zentralkomitees für das Bündnis, 856 dagegen. Die Beteiligung habe bei über 70 Prozent gelegen, hieß es. „Dies ist ein sehr wichtiger Sieg auf dem Weg zum Rückzug“, kommentierte ein Sprecher Scharons das Ergebnis.

Bereits am Freitagmorgen telefonierte Scharon mit dem Vorsitzenden der Arbeitspartei (Avoda), Schimon Peres, um ihn zu Koalitionsverhandlungen einzuladen. Die Avoda hat Beratungen für Samstagmorgen angesetzt.

Die Geschäftsführerin der Arbeitspartei, Dalia Itzik, sagte am Freitagmorgen, ihre Partei wolle um die Ministerposten der Ressorts Inneres, Erziehung, Soziales und Umwelt bitten. Sie fügte hinzu, die Avoda wolle nur mit Parteien eine Regierung bilden, die ebenfalls für den Rückzugsplan Scharons seien. Dies war offenbar als Warnung an die ultra-orthodoxe Schas-Partei gemeint: deren geistlicher Führer, Rabbi Ovadia Josef, hat seine ablehnende Haltung zum Rückzugsplan bisher nicht geändert.

Scharon hatte zuvor erklärt, neben der Schas auch die Partei Vereinigtes Torah-Judentum in die Regierung holen zu wollen. Den Vorsitzenden der Schas-Partei, Eli Jischai, und die Abgeordneten des Vereinigten Torah-Judentums hat der Premier am Freitag ebenfalls zu Koalitionsgesprächen eingeladen.

Vor knapp zwei Wochen hatte Scharon die Koalition mit der säkularen Schinui-Partei beendet. Bisher war sie mit 15 Abgeordneten in der Koalition vertreten und stellte fünf Minister. Scharons neue Regierung soll am 20. Dezember der Knesset präsentiert werden.

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