„Likud an Karikaturen schuld“

WASHINGTON (inn) – Der neue palästinensische Botschafter in den USA, Afif Safieh, hat den Likud für die Verbreitung der Mohammed-Karikaturen verantwortlich gemacht. Anhänger der israelischen Partei hätten dadurch eine Konfrontation zwischen islamischer und westlicher Welt auslösen wollen, sagte er in der Nacht zum Montag in einer Fernsehdebatte mit Israels Vertreter in Washington, Danny Ajalon.

CNN-Moderator Wolf Blitzer sprach den Palästinenser auf die teilweise gewaltsamen Proteste gegen die Zeichnungen an, bei denen Moslems beispielsweise Flaggen westlicher Staaten verbrannt hatten. „Da ich beide Gesellschaften aus eigener Anschauung kenne, die östliche und die westliche, glaube ich, dass der pro-israelische Arm des Likud in der ganzen Welt die westliche und die überwiegend christliche Welt auf einen Weg der Konfrontation drängen will“, antwortete Safieh.

Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ reagierte der Moderator entsetzt und fragte, ob diese Antwort ernstgemeint oder ein Witz sei. Daraufhin erklärte der palästinensische Botschafter, der Kulturredakteur der dänischen „Jyllands-Posten“ sei ein Verehrer des rechtsgerichteten jüdischen Kolumnisten Daniel Pipes. Gemeinsam hätten die beiden diese Kampagne in Gang gebracht.

Ajalon bezeichnete Safiehs Auffassung als „Unsinn“. Er sei ebenso besorgt über die Karikaturen wie über antisemitische Darstellungen in der ägyptischen Presse. Doch noch größere Sorgen mache er sich angesichts der moslemischen Reaktion – dabei seien Botschaften in Brand gesetzt und sogar Menschen körperlich verletzt worden. Bei Karikaturen, die gegen Juden oder Christen gerichtet waren, habe es bisher derartige Reaktionen nicht gegeben, so der israelische Botschafter.

An der Fernsehdebatte nahm auch der ägyptische Vertreter in Washington teil.

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