BEIRUT (inn) – Der Libanon hat angekündigt, israelische Kampfflugzeuge über seinem Hoheitsgebiet in Zukunft abzuschießen. Am Sonntag übernahm Deutschland das Kommando über den internationalen Flottenverband der Friedensmission für den Libanon (UNIFIL).
In wenigen Monaten werde der Libanon in der Lage sein, israelische Flugzeuge, die sich über seinem Gebiet befänden, vom Boden aus abzuschießen. Dies sagte der libanesische Verteidigungsminister Elias Murr am Freitag gegenüber der in London ansässigen arabischen Tageszeitung „Al-Hajat“. Die Armee habe klare Instruktionen diesbezüglich erhalten.
Etwa 8.000 libanesische Soldaten seien derzeit entlang der Grenze zu Syrien stationiert, wo sie erfolgreich gegen Schmuggler vorgingen, sagte Murr.
UNIFIL-Flotte unter deutschem Kommando
Seit Sonntag führt Deutschland offiziell das Kommando der UNIFIL-Militärflotten vor der libanesischen Küste. An Bord des italienischen Flugzeugträgers „Garibaldi“ im Beiruter Hafen erhielt der deutsche Admiral Andreas Krause das Mandat bei einem feierlichen Appell. Auch die deutsche Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ unter Kommandant Ulrich Reinecke war dazu in den Beiruter Hafen eingelaufen. Sie ist das Flaggschiff des gesamten Verbandes und damit Krauses Kommandostand. Die übrigen Schiffe und Boote des Verbandes kreuzten aus Sicherheitsgründen während der Zeremonie weiter vor der libanesischen Küste.
An dem deutschen Einsatz nehmen bis zu 2.400 deutsche Soldaten teil. Davon sind 1.500 Marinesoldaten. Die deutsche Marine ist mit zwei Fregatten, zwei Versorgern und vier Schnellbooten an der internationalen Flotte beteiligt. Zusammen mit zwei dänischen Schnellbooten waren sie am 4. Oktober in Zypern eingetroffen. Norwegen wird vier Schnellboote mit insgesamt rund 100 Mann Besatzung entsenden. Die Niederlande beteiligt sich mit einer Fregatte. Schweden will eine 57 Meter lange Korvette entsenden.
Der deutsche UNIFIL-Einsatz ist zunächst bis zum 31. August 2007 befristet. Aufgabe ist es, den Waffenschmuggel an die libanesische Hisbollah auf dem Meer zu verhindern.