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Libanon statt Haifa: Junger Weißrusse nahm auf Zypern falsches Schiff

HAIFA (inn) – In Angst und Schrecken versetzt hat ein 17jähriger Weißrusse seine Tante, die ihn in Haifa vom Schiff abholen wollte. Nachdem sie das ganze Hafengelände vergeblich nach ihm abgesucht hatte, rief er sie an: „Ich bin aus Versehen in den Libanon gefahren.“

Wie die Tageszeitung „Ma´ariv“ am Donnerstag berichtet, sollte der Jugendliche am 21. Oktober von Zypern seine Reise nach Israel fortsetzen. Der weißrussische Jude, der in seiner osteuropäischen Heimat eine religiöse Schule besucht, wollte seine Tora-Studien in einer Yeshiva (Talmud-Schule) fortsetzen. Doch als seine Tante, die in Nordisrael lebt, ihn am Hafen abholen wollte, war er nirgends zu sehen.

Sie suchte auf dem Hafengelände und auf vielen Schiffen. Erst am Abend erhielt sie einen kurzen Anruf aus dem Libanon. Ihr Neffe hatte das falsche Schiff bestiegen und befand sich in der Nähe der israelisch-libanesischen Grenze. „Als ich erfuhr, daß er im Libanon ist, stockte mir der Atem“, erzählt die Tante. „Ich war kurz vor einem Herzanfall. Ich lief ziellos im Haus herum. Am meisten Angst hatte ich davor, daß die Hisbollah ihn erwischen könnte. Ich saß wie auf Kohlen.“

Sie wußte nicht, daß sich ihr Neffe an einem sicheren Ort befand. UNO-Soldaten verhörten ihn mehrere Tage und setzten ihn dann in ein Schiff, damit er nach Weißrußland zurückkehren konnte. Dort rief er seine besorgte Tante an, die inzwischen bei der Polizei eine Vermißtenanzeige aufgegeben hatte.

Wie war es zu der Verwechslung gekommen? „Seine Mutter hatte ihm gesagt, er solle sich auf Zypern ein billiges Schiff suchen“, erklärt die Tante. „Anscheinend sprach ihn jemand auf russisch an und überredete ihn, das Schiff zu nehmen, das in den Libanon fuhr.“ Nach seiner Ankunft habe er allerdings sofort gemerkt, daß er nicht in Israel war.

Die Familie hatte die Informationen über den Vorfall aus Furcht vor der Hisbollah zunächst zurückgehalten. Erst als der Jugendliche wieder wohlbehalten zu Hause angekommen war, wurde die Geschichte zur Veröffentlichung freigegeben.

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