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Libanesen protestieren gegen „Beleidigung“ von Terrorführer

BEIRUT (inn) – Tausende Schiiten haben in der Nacht zum Freitag im Libanon für die radikal-islamische Hisbollah demonstriert. Sie protestierten gegen eine Satire-Sendung, die sich über den Führer der Terrorgruppe, Hassan Nasrallah, lustig gemacht hatte.

Die Demonstranten verbrannten Reifen und blockierten Straßen – unter anderem die Zufahrt zum einzigen internationalen Flughafen des Landes. Protestkundgebungen fanden in den Städten Beirut, Baalbek, Sidon, Tyrus und Nabatijeh statt. Dies berichtet der arabische Internetdienst „Al-Bawaba“.

Die Demonstrationen begannen, nachdem der christliche Privatsender LBC den Sketch über Nasrallah ausgestrahlt hatte. Über den genauen Inhalt des Beitrags machten die libanesischen Medien keine Angaben. Die Hisbollah teilte über ihren Sender „Al-Manar“ mit, die Show habe „das Symbol des Widerstands und seinen Führer“ beleidigt.

Als sich die Proteste jedoch fortsetzten, wandte sich Nasrallah am Freitagmorgen durch den Sender telefonisch an seine Unterstützer. Er dankte ihnen und forderte sie auf, „die Versammlungen zu beenden und nach Hause zu gehen“. Die Terrorgruppe sei in der Lage, diese Angelegenheit durch geeignete Kanäle zu regeln.

Der Produzent der Satire-Show, Charbel Chalil, bat um Entschuldigung für die Ausstrahlung am späten Donnerstagabend. Er habe tiefen Respekt vor Nasrallah. Die Sendung habe ihn nicht beleidigen sollen. LBC hat eine gute Beziehung zu Samir Geagea, einem führenden Mitglied der wichtigsten anti-syrischen Koalition im Libanon. Ihr gehören christliche, sunnitische und drusische Führer an. Sie fordern, dass die Hisbollah ihre Waffen niederlegt und sich der Politik zuwendet.

Die Terrorgruppe hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Angriffe auf Nordisrael verübt. Sie wird von Syrien und vom Iran unterstützt. Erst am Sonntag war es an der israelisch-libanesischen Grenze zu bewaffneten Auseinandersetzungen gekommen.

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