Leonardo DiCaprio ist Jude – zumindest in der Werbung

NEW YORK (inn) – Mehrere amerikanische Pop- und Filmstars sind offenbar bereit, sich in Fernsehspots als „jüdisch“ zu bezeichnen. Sie demonstrieren damit in einer Kampagne ihre Solidarität mit dem jüdischen Volk.

„Der Antisemitismus verbreitet sich sehr schnell auf der Welt. Ich will alles tun, was ich kann, um ihn zu bekämpfen“, sagt Russell Simmons, Gründer einer der bedeutendsten Platten-Firmen der Hip-Hop-Musik. Gemeinsam mit Marc Schneier, einem Rabbiner aus New York, rief er eine Kampagne ins Leben, in der prominente Nicht-Juden sagen: „Ich bin Jude“. Der Spot soll in Europa, Amerika und Israel gezeigt werden, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Der Schauspieler Leonardo DiCaprio („Titanic“) und die schwarze Sängerin Beyonce Knowles haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Laut „Entertainment Tonight“ und dem Musik-Kanal VH-1 sollen auch Oscar-Preisträger Denzel Washington und Sänger Ricky Martin Interesse an dem Projekt gezeigt haben. „Und das war, bevor ich die Gelegenheit hatte, mit Eminem zu sprechen“, sagt Simmons.

Simmons und Schneier leiten eine Stiftung in New Yorker, die sich für den interkulturellen Dialog einsetzt. Simmons ist Mitbegründer des Plattenlabels „Def Jam“, das bekannt dafür ist, Hip Hop-Musik in den USA populär gemacht zu haben. Er hätte jüdische Rapper-Legenden wie die Beastie Boys engagieren können, sagt Simmons, „sie sind wie meine Kinder, ich habe sie großgezogen“. Doch er wolle ausschließlich Nicht-Juden in dem Projekt engagieren. „Und glauben Sie mir, einige sehr, sehr berühmte Juden haben angefragt, ob sie mitmachen können. Aber sie wurden nach Hause geschickt.“

„Der Einfluss, den diese Personen haben, und zwar nicht nur auf junge Menschen, ist enorm“, sagt Schneier, der das Buch „Gemeinsame Träume: Martin Luther King Junior und die jüdische Gemeinschaft“ geschrieben hat. Er zeigt darin Gemeinsamkeiten zwischen Juden und anderen Minderheiten in Amerika auf.

Die Initiative versucht, prominente Schwarze, Latinos und Asiaten für das Projekt zu gewinnen, um zu zeigen, dass es um Minderheiten geht. „Die Menschen vergessen sehr schnell“, sagt Simmons. „Ich meine: es war erst gestern, als jüdische Menschen in Öfen gesteckt wurden.“

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen