Leichen nach Hubschrauberabsturz geborgen

BUKAREST / JERUSALEM (inn) - Nach dem Absturz eines israelischen Armeehubschraubers in den rumänischen Karpaten haben Rettungstrupps aus Israel die sterblichen Überreste der sieben Insassen gefunden. Die sechs israelischen Soldaten sollen noch am heutigen Donnerstag zur Beerdigung nach Israel gebracht werden.

Nach dem Absturz vom Montag hatte Israel ein 60-köpfiges Such- und Rettungsteam der Armee, forensische Experten, Mediziner und Spürhunde nach Rumänien gesandt. Aufgrund des unwegsamen Geländes musste die Mannschaft etwa drei Kilometer von der Unglücksstelle entfernt landen und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen.

Ein Mitglied der Suchmannschaft sagte gegenüber der Tageszeitung „Jediot Aharonot“: „Wir mussten durch ein Flussbett klettern. Wir benutzten Leitern, um über die Wasserfälle zu gelangen und sicherten uns mit Seilen, um auf den Felsen nicht abzurutschen. Wir haben ein Gebiet von etwa 80 mal 30 Metern abgesucht, mit einer Steigung von 60 Prozent – an vielen Stellen war es also nicht möglich, zu Stehen. Wir haben Seile im ganzen Gebiet verteilt und arbeiteten an manchen Stellen angeseilt. Alle paar Minuten gab es einen Regenguss, der uns komplett durchnässte.“

Neben den Leichenteilen sammelte die Mannschaft auch Teile des Helikopters für weitere Untersuchen ein. „Wir arbeiteten ohne Pause, fast ohne Ausruhen. Dann nahmen wir alles auf, Dutzende Kilo, und trugen das alles zum Helikopter zurück“, erzählte der Offizier weiter.

Im Laufe des heutigen Donnerstages sollen die Särge mit den sterblichen Überresten nach einer Trauerzeremonie auf einer rumänischen Militärbasis nach Israel überführt werden.

Bei den Verunglückten handelt es sich um den rumänischen Soldaten Stefan Dragnea sowie um die Israelis Avner Goldman, Daniel Schipenbauer, Jahel Keschet, Lior Schai, Nir Lakrif und Oren Cohen.

Die Soldaten hatten mit einem Transporthubschrauber vom Typ CH-53 an einem Training über einem unzugänglichen Gebiet in den Karpaten teilgenommen. Die Mannschaft bestand aus vier israelischen Piloten, zwei israelischen Flugzeugmechanikern und einem rumänischen Militärangehörigen als Beobachter. An der Übung war ein zweiter Hubschrauber beteiligt. Die Teams übten Such- und Rettungstechniken.

Hubschrauber war in Wolke geraten

Wie der israelische Luftwaffenkommandeur Ido Nehuschtan am Mittwoch mitteilte, hatten sich beide Hubschrauber während der Übung einer Wolke genähert. Entsprechend den Vorschriften entfernten sie sich voneinander, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dabei sei einer der Hubschrauber in die Wolke geraten und dann an einem Felsen zerschellt.

Nehuschtan verteidigte nach dem Vorfall die Sicherheitsvorschriften der israelischen Armee (IAF). Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ sprach er von etwa 1,5 Unfällen pro 100.000 Flugstunden. Die IAF sei eine der fortschrittlichsten Armeen der Welt und habe diesen Status trotz der Zunahme von Trainingsflügen in den vergangenen Jahren beibehalten können.

„Die Helikopterflotte unternimmt Dinge, über die hier nicht gesprochen werden kann, an weit entfernten Orten, in der Nacht und ohne zu wissen, welchen Wetterbedingungen sie begegnen wird. Das einzige, was die Piloten haben, ist Vertrauen in ihre Fähigkeiten, die auf Erfahrung und Fachkenntnis beruhen. Ein Pilot ist wie ein Chirurg. Wenn er zwei Jahre lang nicht trainiert hat, ist seine Erfahrung irrelevant“, so der Kommandeur.

Angaben der Armee zufolge war die Crew an Bord der abgestürzten Maschine eine der erfahrensten der israelischen Luftwaffe.

Das Training in den Karpaten hatte am 18. Juli begonnen und sollte am morgigen Freitag enden. Die Israelis waren mit den Hubschraubern von Israel nach Rumänien geflogen. In Griechenland stoppten sie zum Tanken. Nach dem Unglück hatte die Armee am Dienstag das vorzeitige Ende der Übung bekannt gegeben.

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