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Laubhüttenfest: Vandalismus „zugunsten“ einer Tradition

BEIT SCHEAN (inn) - Der Jüdische Nationalfonds hat sich empört über die Zerstörung und Beschneidung zahlreicher Bäume am Fluss Nahal Harod im Norden des Jesreel-Tals gezeigt. Die Organisation sieht einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Vandalismus und dem bevorstehenden Laubhüttenfest (Sukkot).

„Fünfzehn Bäume sind nach demselben Muster zerstört worden. Wir haben keine Beweise, aber wir glauben, dass die Absicht dahinter steht, die Zweige (Lulaw) für das Laubhüttenfest zu verwenden. Es ist sehr nah vor dem Feiertag passiert. Wir sehen sonst keinen anderen Grund, warum dies so systematisch passiert ist“, erklärte Gill Atsmon, Regionaldirektor des Nationalfonds gegenüber der „Jerusalem Post“.

Ein wichtiges Element des Laubhüttenfestes sind aus der Tradition heraus die „Vier Arten“. Jeder Mann sollte einen Palmzweig (Lulaw), drei Myrtenzweige sowie zwei Bachweidenzweige zu einem Feststrauß zusammenbinden. Als vierte Art kommt der Etrog, eine Zitrusfrucht, hinzu. In den vergangenen Jahren hatten einige Rabbiner verkündet, dass „ein aus gestohlenen Palmblättern hergestellter Feststrauß nicht koscher ist“.

Bereits in der Vergangenheit hatten Zerstörungen zu finanziellen Schäden geführt. Atsmon zeigte sich enttäuscht darüber, dass jemand für einen religiösen Feiertag Diebstahl begehe und dafür die nutzlose Zerstörung der Bäume in Kauf nehme: „Das Vorgehen führt dazu, dass die Bäume verdorren und sterben. Es tut weh, diesen entsetzlichen Vandalismus zu sehen.“

In Zukunft schärfere Kontrollen

Die Zeit und die Art und Weise, wie die Bäume beschnitten wurden, weise auf die Absicht hin, diese für das Laubhüttenfest zu verwenden, so Atsmon. „Die Bäume wurden in barbarischer Manier zerstört und vom Baumstamm aus beschnitten. Allem Anschein nach, damit sie noch vor dem Laubhüttenfest eine grüne Farbe erhalten, damit die Verbrecher zurückkommen, um die übrigen Zweige zu entfernen.“

„Das unkontrollierte Beschneiden der Bäume schafft eine Situation, in denen viele der Bäume alle ihre Zweige verlieren, in einigen Fällen sogar völlig eingehen“, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung des Nationalfonds. Als ein Ergebnis der Zerstörungen hat die Behörde angekündigt, die Überwachung ihrer Wälder vor dem Laubhüttenfest zu verschärfen, um dieses Phänomen einzudämmen: „Wir hatten vor Weihnachten ähnliche Fälle mit Zedern und Zypressen. Deswegen gilt es vor diesen Feiertagen, unsere Präsenz zu erhöhen“, fordert Atsmon. Der Vorsitzende des Nationalfonds Efi Stenzler reagierte enttäuscht auf den Vandalismus: „Wir hatten diese Bäume erst vor ein paar Jahren gepflanzt, um Nahal Harod wieder zu verschönern und für Touristen attraktiv zu machen.“

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