Lateinischer Patriarch des Heiligen Landes zurückgetreten

JERUSALEM (inn) - Der lateinische Patriarch Michel Sabbah hat seinen Amtsrücktritt erklärt. Er ist Erzbischof Jerusalems und der höchste Vertreter der katholischen Kirche in Israel, dem Westjordanland, dem Gazastreifen, Jordanien und Zypern.

Mit seiner Rücktrittserklärung am Mittwoch folgte der Palästinenser der Tradition der Kirche, denn es war sein 75. Geburtstag. Erzbischof Fuad Twal wird ihn in einigen Wochen im Amt ablösen.

Sabbah war 1987 der erste Palästinenser, der das Patriarchat in Jerusalem übernahm. Eingerichtet wurde das Amt im Jahre 1099, nachdem die Kreuzritter Jerusalem erobert hatten.

Sabbah ist für seine Kritik an Israels Politik bekannt. So sprach er sich zum Beispiel immer wieder gegen den Sicherheitszaun um das Westjordanland aus, meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Im vergangenen Dezember forderte er die Israelis auf, den jüdischen Charakter des Staates zugunsten von Christen, Juden und Moslems aufzugeben.

In seiner diesjährigen Osteransprache erklärte der Geistliche: „Es ist höchste Zeit, für jedes Volk und jeden Einzelnen, seine Berufung Gottes anzunehmen, nämlich, Gemeinschaft zu schaffen und nicht, sie zu zerstören.“

Dass Twal, der Jordanier ist, das Amt übernehmen wird, erhält die Bemühung der Kirche, ihre hohen Posten mit Einheimischen zu besetzen. In dem Patriarchat leben etwa 75.000 Katholiken.

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