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Lateinamerikanische Politiker beschließen Resolution gegen Israel-Boykott

MIAMI / JERUSALEM (inn) – Mehrere Vertreter südamerikanischer und karibischer Länder haben auf einem Gipfel in Miami die internationale Boykott-Bewegung BDS verurteilt. Israels Staatspräsident Reuven Rivlin sprach unterdessen mit betroffenen Händlern in Judäa und Samaria.
Weltweit gibt es Boykottaufrufe gegen Israel. Lateinamerikanische Politiker verurteilten diese beim Gipfeltreffen in Miami.
Zum zweiten Mal haben Vertreter Südamerikas und der Karibik in Miami das von der „Israel Allies Foundation“ ins Leben gerufene Gipfelgespräch abgehalten. Die Politiker aus 13 Ländern unterzeichneten einen Antrag, der die BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) verurteilt, wie die Tageszeitung „Ha‘aretz“ berichtet. Die Resolution soll die Regierungen dazu ermutigen, die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu Israel zu verbessern. Die Stiftung „Israel Allies Foundation“ arbeitet weltweit mit Parlamenten zusammen, um politische Unterstützung für Israel auf Basis ihrer jüdisch-christlichen Werte zu mobilisieren. Die Unterzeichner der Resolution erklärten ihre Solidarität mit Israel und sicherten dem Land ihre Unterstützung hinsichtlich Frieden und Sicherheit zu. In dem spanischsprachigen Dokument heißt es, dass gute Beziehungen zwischen dem Westen und Israel elementar für weltweiten Frieden und Demokratie seien.

Südamerika: Wirtschaftlich wie diplomatisch wichtig

„Boykott gegen Israel und seine Exportprodukte führt zu einer antisemitischen Haltung“, formulierten die Gipfelteilnehmer. Die BDS-Bewegung stehe mit ihrem Anliegen diametral zu einer friedlichen Lösung des Nahostkonflikts und müsse von allen handelnden Personen abgelehnt werden. Außerdem seien Länder des Nahen Ostens, die Atomwaffen besitzen, eine Bedrohung für Israel und die Welt. Der Knesset-Abgeordnete Michael Oren, der einer der Redner des Gipfels war, betonte die Bedeutung der Beziehungen von Israel zu den anwesenden Ländern: „Südamerika ist ein riesiger Kontinent mit bedeutendem wirtschaftlichen und diplomatischen Einfluss.“ Der venezolanische Kongressabgeordnete Julio Borges, Vorsitzender der politischen Opposition seines Landes, bedauerte die abgeschwächten Beziehungen zu Israel in den vergangenen Jahren: „Es ist entscheidend, diesem Trend entgegen zu steuern.“ Die Gruppe hofft auch, dass unter dem frisch gewählten argentinischen Präsidenten Mauricio Macri ein neuer Kurs gegenüber Israel gewählt werde. Unter der linken Vorgängerregierung sei es immer wieder zu antisemitischen Äußerungen gekommen. Argentinien besitzt mit 230.000 Menschen die größte jüdische Gemeinde Südamerikas.

Rivlin: BDS steht für Antisemitismus

Staatspräsident Reuven Rivlin hat unterdessen am Mittwoch Händler aus Judäa und Samaria getroffen, die vom Wirtschaftsboykott betroffen sind, berichtet die Zeitung „Yediot Aharonot“. „Die BDS-Bewegung ist ein klarer Ausdruck von Antisemitismus“, sagte Rivlin bei der Zusammenkunft im Westjordanland. Der Antisemitismus drücke sich im Wunsch aus, Israel zu verwunden und seine Existenz in Frage zu stellen. Ein Großteil der Händler waren Vertreter der Organisation „Lev HaOlam“. Diese hilft in Zusammenarbeit mit dem Regionalrat Samarias kleinen Firmen, deren Produkte vom internationalen Boykott betroffen sind. Die Organisation kauft jeden Monat eine Vielzahl der Produkte auf. Sie sendet diese dann an über 1.000 Kunden weltweit. Das Unternehmen exportiert Kosmetik, Olivenöl, Honig und auch Schokolade. „Wichtig ist es, mit unseren palästinensischen Nachbarn im Frieden zu leben“, betonte Rivlin. Die Basis für gegenseitiges Vertrauen liege in einem guten Leben für jeden in der Region. Unternehmen, in denen Juden und Araber zusammen arbeiten, seien dafür das beste Rezept. Das sei eine Ansicht, die nicht nur in Jerusalem und Haifa, sondern auch in Judäa und Samaria geteilt werde. Der Regionalrats-Vorsitzende Jossi Dagan hielt fest: „Wir sehen uns einem schwierigen Angriff ausgesetzt.“ Der Boykott stelle eine Verleumdung des Staates Israel dar. Die Händler wollen allerdings stark bleiben. Ein Vertreter von „Lev HaOlam“, Nati Rom, sprach über die wirtschaftlichen Schäden: „Weltweit gibt es viele Menschen, die Israel nicht als unabhängigen, demokratischen Staat akzeptieren.“ Diesen antisemitischen Einfluss spürten die Produzenten in Judäa und Samaria durch finanzielle Einbußen. Händler müssten ihre Identität, Namen und Herkunftsorte verstecken. Es gebe ein starkes Bedürfnis, den jüdischen Stolz wieder herzustellen. (mm)

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