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Lapid: „Brauchen keine Anerkennung als jüdischer Staat“

NEW YORK (inn) – Die Palästinenser müssen Israel nicht als jüdischen Staat anerkennen. Das hat Israels Finanzminister Jair Lapid am Dienstag in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehmoderator Charlie Rose gesagt, das vom Nachrichtensender Blomberg-TV ausgestrahlt wurde.
Jair Lapid: "Juden sind in New York sicherer als in Israel"

„Ich glaube nicht, dass wir eine Erklärung der Palästinenser benötigen, dass sie Israel als jüdischen Staat anerkennen. Mein Vater ist nicht vom Ghetto in Budapest nach Haifa gekommen, um Anerkennung von Abu Masen (Mahmud Abbas) zu erhalten“, sagte Lapid laut der Tageszeitung „Ha‘aretz“. Damit widerspricht er der Forderung von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und zahlreicher anderer Politiker, die genau dies von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) verlangen.
Er sehe den Staat Israel als einen Ort, an dem Juden die Möglichkeit haben, sich nach 2.000 Jahren im Exil selbst zu definieren, so Lapid weiter „Wir sind jetzt unabhängig und machen unsere eigenen Regeln.“
In dem Interview sprach sich Lapid für eine Zwei-Staaten-Lösung aus. Eine Teilung Jerusalems lehnte er ab. Dass es bei den bisherigen Friedensgesprächen keine Fortschritte gegeben habe liege seiner Ansicht nach vor allem daran, dass Palästinenser und Israelis nicht das gleiche Ziel haben. „Das Problem bei den Verhandlungen besteht darin, dass Israel und die Palästinenser zwei verschiedene Dinge wollen. Die Palästinenser wollen Frieden und Gerechtigkeit. Die Israelis wollen Frieden und Sicherheit.“

New York für Juden sicherer als Israel?

Lapid vertrat zudem die Ansicht, dass es „sicherer ist, ein Jude in New York zu sein als in Israel“. Damit stieß er in Israel sowohl bei Politikern aus der Koalition als auch aus der Opposition auf Kritik. Am 30. September hatte der Finanzminister noch auf seiner Facebook-Seite erklärt, er sei „etwas ungeduldig“ mit Menschen, die Israel verlassen, um in Berlin zu leben. Knessetmitglied Joni Chetbun (HaBait HaJehudi) sagte dazu: „Lapid muss sich entscheiden, ob er für oder gegen Menschen ist, die Israel verlassen.“ Beim Leben in Israel gehe nicht um Sicherheit, sondern um Zionismus.
Nachman Schai von der Arbeitspartei betonte: „20.000 Juden in Berlin oder anderthalb Millionen in New York sind nicht mehr oder weniger sicher als die 6,5 Millionen Juden in Israel. Israel ist die Heimat des jüdischen Volkes – Lapid muss sich daran erinnern und mit dieser Botschaft führen.“

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