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Langgesuchter Terrorführer gefasst

RAMALLAH (inn) - Israelische Sicherheitskräfte haben Samstagnacht einen Hamas-Führer festgenommen, der für mehrere verheerende Terroranschläge verantwortlich gemacht wird. Darunter ist ein Selbstmordattentat im Jerusalemer Café "Hillel", das vor sechseinhalb Jahren sieben Todesopfer gefordert hatte.

Maher Udda war einer der Kommandeure des militärischen Hamas-Flügels in Ramallah. Dieser tötete während der „Al-Aksa-Intifada“ etwa 70 Israelis. Der 47-jährige Vater von vier Kindern stammt aus der Ortschaft Ein Jabrud, nordöstlich von Ramallah. Er gehörte zu den Gründern der Hamas in der Autonomiestadt im Westjordanland. Seine Zelle entführte und befragte Palästinenser, die der Kollaboration mit Israel verdächtigt wurden. Ferner bemühte sie sich, Waffen für Anschläge zu beschaffen.

Im Jahr 1998 wurde Udda von palästinensischen Sicherheitskräften verhört. Er kam für mehrere Monate in ein palästinensisches Gefängnis. Nach seiner Entlassung gehörte er zu den meistgesuchten Palästinensern.

Wie die Zeitung „Jediot Aharonot“ meldet, wurde die Festnahme am Wochenende durch detaillierte Informationen des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schabak möglich. Aus dem Militär hieß es, Udda sei überrascht worden und habe keinen Widerstand geleistet.

Erneute Hochzeit nach Verlust der Braut im „Hillel“

Eines der Opfer aus dem Café „Hillel“ war eine israelische Braut, die vor ihrer Hochzeit noch einmal mit ihrem Vater ausgegangen war. Beide kamen bei dem Selbstmordanschlag der Hamas im September 2003 ums Leben. Es gab fünf weitere Tote und mehr als 50 Verletzte. Der Bräutigam war damals 19 Jahre alt und studierte die religiösen Schriften der Juden an einer Jeschiwa. Nun will er erneut heiraten – die Feier ist für den kommenden Mittwoch geplant.

„Es ist ironisch, dass die Festnahme gerade jetzt passiert, aber vor allem freuen sich alle darüber, dass dieser Augenblick gekommen ist“, sagte ein Freund des Bräutigams gegenüber der israelischen Zeitung. In jenen schweren Tagen habe der Trauernde erklärt, dass er nicht mehr heiraten würde und dass es keinen Ersatz für die Verstorbene gebe. „Aber letztlich hat er seinen Weg fortgesetzt.“

Der Bräutigam hat gute Beziehungen zur Familie der Ermordeten. Deren Angehörige wollen am Mittwoch zu der Hochzeit kommen.

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