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„Ladino-Konferenz“ in Paris – UNESCO will Sprache vor Aussterben schützen

PARIS (inn) – Rund 250 Teilnehmer aus 13 Ländern haben am Montag in Paris die erste internationale „Ladino-Konferenz“ besucht. Die Veranstaltung wurde von der UNESCO ausgerichtet, um über die Zukunft der von den Juden aus Spanien entwickelten Sprache zu beraten.

Die Teilnehmer der Konferenz wollen sich für die Erhaltung der Sprache einsetzen und erreichen, daß sie eine größere Rolle in Medien und Publikationen spielt. Alte Geschichten, Legenden und Lieder sollen wieder gepflegt und bewahrt werden. Zudem soll zukünftig häufiger in Ladino unterrichtet werden.

Besonders bedeutend war es für die Teilnehmer, daß die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation) die Sprache als Weltkulturerbe anerkannt hat, das es zu schützen gilt, teilte Moshe Shaul, stellvertretender Vorsitzender der Nationalen Behörde für Ladino-Kultur mit. Die Veranstalter erhoffen sich dadurch von der UNESCO finanzielle oder zumindest moralische Unterstützung für ihr Vorhaben.

Ladino ist die Sprache orientalischer Juden (Sefarden), die sie nach der Vertreibung aus Spanien im 15. Jahrhundert in den arabischen Sprachraum mitbrachten. Sie enthält hebräisch-aramäische, arabische sowie altspanische Elemente.

Unterschiedlichen Angaben zufolge beherrschen heute noch bis zu 400.000 Menschen weltweit die auch als Judeo-Spanisch oder Dzhudezmo bekannte Sprache. Davon leben mehr als 100.000 in Israel, knapp 8.000 in der Türkei sowie einige hundert auf dem Balkan.

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