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Kunstaktion zeigt Ähnlichkeit zwischen Israelis und Palästinensern

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) - Im März suchte der Schweizer Künstler Oliver Sutter per Anzeige israelisch-palästinensische Doppelgängerpaare. Nun hat er zahlreiche Fotos erhalten. Darauf zu sehen sind auch ein israelisches Mädchen und ein palästinensischer Junge, die sich sehr ähneln.

Mittlerweile ist die Aktion beendet. Der Aufruf Sutters ist Bestandteil seines Projekts „Feinde“. Das jüdische Mädchen, deren Bild von ihrem Vater, dem Geografie-Professor Jehuda Keidar, eingesendet wurde, heißt Hadas Maor. Keidar, der ein langjähriger Unterstützer der Zwei-Staaten-Lösung ist, fand für das Ergebnis deutliche Worte: Der erste israelische Premier David „Ben Gurion hatte Recht, wenn er sagte: ‚Die Palästinenser sind nicht unsere Cousins, sie sind unsere Brüder. Es stellt sich heraus, dass sie Zwillinge sein können.'“

Der palästinensische Junge heißt Adam Schurati und ist nach Aussage seiner Mutter Nancy nicht sehr erfreut über die Ähnlichkeit mit dem israelischen Mädchen. Adam war ferner bestürzt, als seine Mutter ihm den Haarschnitt zeigte, der wie derjenige von Hadas aussah. Nancy, die in Bet Hanina wenige Kilometer nördlich von Jerusalem wohnt, bezeichnete das Projekt als verblüffend und war sehr überrascht von der Ähnlichkeit ihres Sohnes mit einem israelischen Mädchen. „Das Projekt ist eine Arbeit für alle Menschen, nicht bloß für die Kunstinteressierten“, erklärte Sutter. Er selbst will seine nächsten Projekte unter dem Titel „Feinde“ in Ruanda und dem Kongo fortsetzen.

Die Initiative Sutters soll herausstellen, in welch absurder Art und Weise Personen andere Menschen identifizieren und sich von Vorurteilen leiten lassen. Damit ähnelt die Vorgehensweise einem Projekt, das Sutter bereits in Belgien umgesetzt hat. Dabei wurden die Betrachter danach gefragt, ob sie die dargestellten Flamen und Franzosen unterscheiden können. Den Israelis und Palästinensern, die Bilder einsandten, waren als Belohnung 8.000 Schekel (etwa 1.500 Euro) in Aussicht gestellt worden. Die Anzeige war in der israelischen Tageszeitung „Ha´aretz“ erschienen.

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