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Der „beste Wein“ der Byzantiner

HAIFA (inn) – Der berühmte Negev-Wein war in byzantinischer Zeit in aller Munde. Forscher haben nun erstmals Samen der ausgestorbenen Pflanze entdeckt. Sie erhoffen sich Rückschlüsse auf ihren Geschmack und ihre Herkunft.
Forscher haben Samen des in der Spätantike berühmten Negev-Weines gefunden.

Der Negev-Wein war eine berühmte Köstlichkeit, doch warum? Wie hat er geschmeckt? Die Reben des vor 1.500 Jahren im christlichen Reich der Byzantiner verwendeten Weines sind längst ausgestorben. Aber Wissenschaftler der israelischen Antikenbehörde und der Universität Haifa haben nach Angaben einer Pressemitteilung verkohlte Samenkerne des Weines bei Halusa in der antiken Abfallgrube der Ortschaft gefunden.

Eine Frage des Geschmacks

Mithilfe einer genetischen Untersuchung wollen sie den alten Wein wiederherstellen. Auf diese Weise wollen sie nachvollziehen, was das Besondere am Negev-Wein war. Die heute in der Negev-Wüste angebauten Weinreben sind alle europäischer Herkunft. „Vielleicht können wir verstehen, was den Geschmack des alten Negev-Weins so kostbar und ungewöhnlich gemacht hat“, sagte Professor Buy Bar-Oz von der Universität Haifa, der Leiter der Ausgrabungen.
Der Negev-Wein wurde in alten Dokumenten auch „Gaza-Wein“ genannt. Namensgebend war dabei der Hafen, von dem aus die Amphoren in das gesamte byzantinische Reich exportiert worden sind.
Die Terrassen, auf denen die Reben angebaut wurden, sind ebenso bekannt wie die tönernen Gefäße, in denen der Wein und ein wohl sehr leckerer Likör hergestellt worden sind. Doch erstmals konnten dank modernster Ausgrabungsmethoden aus dem Müll der Stadt durch Schwemmen des Staubes auch biologische Überreste herausgefiltert werden, darunter Knochen, Blumen und die kleinen Samenkerne der Reben.
Informationen über die genetische Zusammensetzung können auch eine Antwort auf die Frage nach dem Ursprung des Weines bieten. Womöglich handelt es sich um eine örtliche Pflanze. Denkbar ist aber auch, dass sie aus Italien oder Griechenland importiert worden ist, wie heute üblich. Europäische Sorten benötigen viel Wasser. Das ist heutzutage dank moderner Technologie unproblematisch. Zur byzantinischen Zeit gestaltete sich die Bewässerung jedoch schwieriger. Die Forscher vermuten daher, dass es sich um eine örtliche Pflanze handelt, die besser an die Umgebung angepasst ist.
Halusa, das früher auf Griechisch Elusa hieß, wurde von den Nabatäern gegründet. Unter den Byzantinern ist die Ortschaft zu einer großen und reichen Stadt angewachsen. Aus unbekannten Gründen verfiel sie jedoch im 8. Jahrhundert.

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