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Kronprinz von Bahrain: „Araber müssen mit Israelis reden“

MANAMA (inn) - Der bahrainische Kronprinz hat die Araber aufgefordert, mit Israel ins Gespräch zu treten. Israelis und Palästinenser müssten Vorurteile überwinden, schreibt Scheich Salman Bin Hamad al-Chalifa in der "Washington Post".

„Unser größter Fehler war es, anzunehmen, dass man Frieden einfach anknipsen kann wie eine Glühbirne“, heißt es in dem Artikel „Araber müssen mit Israelis reden“, der am 16. Juli veröffentlicht wurde. „Die Wirklichkeit ist, dass Frieden ein Prozess ist, der abhängig ist von einer guten Idee, aber auch eine Menge Kampagne erfordert – und dabei geduldig und wiederholt auf alle relevanten Parteien gerichtet ist. Hier haben wir als Araber nicht genügend getan, um direkt mit dem Volk Israel zu kommunizieren.“

Al-Chalifa fährt fort: „Es mag einem Israeli verziehen werden, wenn er denkt, jeder Muslim erhebe seine Stimme im Hass, weil das gewöhnlich der einzige ist, den er hört. Genauso mag es einem Araber verziehen werden, wenn er denkt, jeder Israeli wolle die Zerstörung jedes Palästinensers.“ Beide Seiten bräuchten Hilfe von ihren Freunden, um eine gerechte Vereinbarung zu erreichen. „Was wir nicht brauchen, ist die fortgesetzte reflexive Ablehnung von jeglicher Initiative, die das Eis zu schmelzen sucht.“

„Alle müssen gleichzeitig aktiv werden“

Weiter schreibt der Araber: „Wir müssen das engstirnige Wartespiel beenden, in dem jede Seite sich weigert, sich zu bewegen, bis die andere Seite den ersten Schritt macht. Wir müssen größer sein als das. Alle Seiten müssen gleichzeitig in gutem Glauben in Aktion treten, wenn Frieden eine Chance haben soll.“ Die jordanischen und ägyptischen Friedensabkommen mit Israel seien „kalt“, weil sie nicht umfassend seien.

Der bahrainische Kronprinz fordert: „Wir sollten uns jetzt auf einen echten Frieden zubewegen, indem wir unsere Leute beraten und ausbilden und der israelischen Öffentlichkeit die Hand reichen, um die Vorteile eines echten Friedens hervorzuheben.“ Die Araber müssten ihre Geschichte den Israelis direkter erzählen – dies müsse durch die israelischen Medien geschehen.

Es sei aus zwei Gründen im arabischen Interesse, jetzt die Stimme zu erheben, meint Al-Chalifa. „Erstens werden wir sicherer sein, wenn wir erst das Becken der Antipathie entleeren, in dem Hassprediger beider Seiten schwimmen. Zweitens wird Frieden Wohlstand bringen.“ Das „Problem der Gerechtigkeit für Palästina“ müsse ohne Ungerechtigkeit für Israel gelöst werden. „Die verschwendeten Jahre des Stillstandes haben Israelis dazu gebracht, eine Festungsmentalität anzunehmen, die automatisch allen Palästinensern die Rolle des Feindes gibt – und sie nicht als die gewöhnlichen, bescheidenen Menschen ansieht, die sie sind.“

Der Autor kommt zu dem Schluss: „Die beiden Gemeinschaften im Heiligen Land sind nicht dazu bestimmt, Feinde zu sein. Was sie morgen vereinigen kann, ist möglicherweise größer als das, was sie heute trennt.“

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