Der Film sei in erheblichem Maße irreführend, teilte der Sprecher der UNRWA Chris Gunness in einer Erklärung vom 22. August mit. Die UNRWA weise die darin enthaltenen Beschuldigungen von sich. „Wir bedauern den Schaden, den der Film der UNRWA und den Vereinten Nationen zugefügt hat.“
Der Film, produziert vom „Nahum Bedein Zentrum für Nahost-Politik-Studien“, zeigt und befragt Kinder in Ferienlagern und deren Leiter. Die Kamera filmt dabei Aktionen mit, in denen Kindern im Grundschulalter beigebracht wird, Juden zu hassen und für eine „Rückkehr“ in „ihre“ Dörfer in Israel zu kämpfen (Israelnetz berichtete).
UNRWA: Keine Hetze
Besonders gegen den im Film erhobenen Vorwurf, in den Ferienlagern Hetze gegen Juden zu betreiben, wehrt sich die UNRWA laut der Mitteilung. Das gezeigte Ferienlager im Westjordanland sei in keiner Weise mit der UNRWA verbunden. Nur das im Film zu sehende Lager im Gazastreifen habe die UNRWA organisiert. „Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass absolut nichts Antisemitisches oder Verhetzendes dort getan oder gesagt wurde.“
Hinzu komme, dass die Interviewpartner – Mitarbeiter in den Ferienlagern – als UNRWA-Mitarbeiter gekennzeichnet seien. Tatsächlich sei dies nur bei einem der Interviewten richtig, und dieser behaupte nichts, was gegen die Richtlinien der UNRWA verstößt. Die UN-Organisation moniert zudem, dass die Filmproduzenten die Kinder ohne elterliches Einverständnis befragt hätten, „auf unethische und hochgradig ‚manipulative‘ Weise“.
Verweis auf „Dritte Partei“
Die UNRWA gesteht zu, dass eine der gefilmten Aktionen im Westjordanland tatsächlich in einer UNRWA-Einrichtung durchgeführt wurde. Organisiert habe diese Aktionen aber eine „dritte Partei“, nicht die UNRWA. Die Erklärung sagt nicht, um wen es sich dabei handelt. Von dieser „dritten Partei“ habe sich die UNRWA inzwischen getrennt, eine Überprüfung des Vorfalls stehe noch aus.