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Kritik an antisemitischer Rhetorik

Eine Präsidentschaftskandidatin im Iran hat sich für die Unterscheidung in der Beurteilung zwischen Juden und dem israelischen Staat ausgesprochen. Chancen auf das Amt hat sie nicht.
Der ehemalige Präsident Ahmadinedschad machte immer wieder durch antisemitische Kritik auf sich aufmerksam. Die Präsidentschaftskandidatin Taleghani spricht sich gegen diese Vorbehalte aus.

TEHERAN (inn) – Zum sechsten Mal tritt Asam Taleghani als Kandidatin für die iranischen Präsidentschaftswahlen an. Jüngst kritisierte sie die antisemitische Rhetorik einiger Politiker im Iran: „Wir sollten unterscheiden zwischen Kritik an der zionistischen Regierung und Beleidigung der Juden“. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Mittwoch.

Einige Äußerungen im Land könnten einen antisemitischen Eindruck erwecken. Dies sei Taleghanis Meinung nach sehr bedauerlich und führe zu einem Image-Schaden für das Land. Auch die Leugnung des Holocaust, die im Iran immer wieder von politischen Führern erfolgt, sei Teil historischer Unkenntnis. „Ich habe selbst das Konzentrationslager Auschwitz besucht und habe dort begriffen, was für ein Verbrechen und was für eine humanitäre Tragödie damals passiert ist“, sagte die vierfache Mutter in Teheran.

Präsidentschaft von Frauen mit Islam unvereinbar

Wie viele Frauen im Iran hält auch Taleghani ihre Kandidatur für mit dem Islam vereinbar: „Frauen bilden 50 Prozent der iranischen Bevölkerung und daher hat das Land zumindest eine Präsidentschaftskandidatin verdient“. Der Wächterrat im Iran lehnt Frauen jedoch grundsätzlich für dieses Amt ab, weil er Frauen für die Präsidentschaft für nicht konform mit den Prinzipien des Islam hält.

Die 1944 geborene Tochter eines Ajatollahs, eines islamischen Rechtsgelehrten, ist im Iran keine Unbekannte. Taleghani ist Direktorin der Gesellschaft der Frauen der Islamischen Revolution im Iran. Aufgrund ihrer Überzeugungen war sie während der Pahlavi-Dynastie inhaftiert und war nach der Iranischen Revolution 1979 Mitglied des iranischen Parlaments.

Später gründete sie die Gesellschaft muslimischer Frauen und setzt sich für Frauenrechte ein. Unter anderem gab sie ein islamisches Magazin zum Thema Frauen und Frauenrechte heraus, das im Jahr 2000 wegen angeblicher Beleidigung des Islam verboten wurde.

Die zwölften Präsidentschaftswahlen sind für den 19. Mai geplant. Auch Mahmud Ahmadinedschad, der bereits von 2005 bis 2013 Präsident der Islamischen Republik Iran war, hat sich erneut als Kandidat beworben.

Von: mh

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