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Krawalle in Mittelmeerstadt: Araber entschuldigt sich

AKKO (inn) - Israels scheidender Premierminister Ehud Olmert hat Juden und Araber in der Küstenstadt Akko dazu aufgerufen, ihre gewaltsamen Ausschreitungen zu beenden. Die Einwohner der Stadt würden "von Extremisten als Geiseln gehalten", sagte Olmert auf der wöchentlichen Sitzung des Kabinetts in Jerusalem. Auch arabische Führer verurteilten die Gewalt und riefen zu einem friedlichen Miteinander auf.

„Wir bedauern die Tatsache, dass einige von uns den Respekt nicht aufrecht erhalten haben, mit ihren Autos durch ein Viertel gefahren sind und damit unsere jüdischen Nachbarn gekränkt haben“, heißt es in einer am Sonntag verlesenen öffentlichen Erklärung von arabischen Führern in Akko. Darin wurden die Gewalttaten verurteilt. Die Randalierer hätten dadurch eine irreparable Ungerechtigkeit begangen und unbeschreiblichen Schaden angerichtet. Auch Übergriffe jüdischer Bewohner der Stadt auf israelische Araber wurden kritisiert.

Arabischer Autofahrer entschuldigt sich

Der Araber, der am Mittwoch – zum Beginn des jüdischen Feiertages Jom Kippur – mit lauter Musik durch ein jüdisches Viertel gefahren war, hat sich unterdessen für sein Verhalten entschuldigt. Er habe einen Fehler gemacht und bitte um Vergebung, sagte Dschamal Taufik am Sonntag vor dem Knesset-Ausschuss für Innere Angelegenheiten. Er wünsche sich, dass wieder Ruhe, Frieden und Koexistenz nach Akko zurückkehrten. Anschuldigungen, nach denen er zur Tatzeit unter Alkoholeinfluss gestanden habe, wies er zurück. „Ich bin religiös und daher trinke ich nicht. Alles was ich wollte war, sicher nach Hause zu kommen“, sagte Taufik. Er wies zudem darauf hin, dass er einer der Gründer des „Kommunalen Forums für Koexistenz“ in Akko sei.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, hat sich die Lage in der Mittelmeerstadt am Sonntag wieder beruhigt. Die Polizei befinde sich zwar weiterhin in Alarmbereitschaft, ein Großteil der Sicherheitskräfte sei jedoch abgezogen worden, heißt es.

Die seit Jahren schwersten Zusammenstöße zwischen Juden und Arabern in Israel waren am vergangenen Mittwoch mit Beginn des jüdischen Feiertages Jom Kippur ausgebrochen. Jüdische Jugendliche hatten einen arabischen Mann angegriffen, der am höchsten jüdischen Feiertag mit seinem Auto durch ihr Viertel gefahren war. An Jom Kippur ruht in Israel normalerweise der Verkehr. Daraufhin randalierten mehrere Hunderte arabische Bürger und warfen Fensterscheiben von Autos und Geschäften in Akkos Haupteinkaufsstraße ein. Am Donnerstag und Freitag kam es schließlich zu Ausschreitungen zwischen Juden und Arabern, die sich  gegenseitig mit Steinen bewarfen.

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