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Krankenhäuser treten in den zweiten Streiktag

In der Corona-Pandemie stehen Krankenhäuser vor besonderen Herausforderungen. Sieben Einrichtungen in Israel sehen ihre Schmerzgrenze jedoch überschritten. Sie fordern daher Hilfszahlungen.
Auch das Hadassah-Krankenhaus im Jerusalemer Stadtteil Ein Kerem ist in einen Teilstreik getreten

JERUSALEM (inn) – Während Israel inmitten der vierten Corona-Welle steckt, sind sieben „öffentliche“ Krankenhäuser des Landes am Mittwoch in einen Teilstreik getreten. Er wird auch am Donnerstag fortgesetzt. Die Ärzte und Pfleger fordern, dass die Regierung zugesagten Zahlungen nachkomme.

Der Teilstreik bedeutet, dass die Krankenhäuser in den „Schabbat-Modus“ treten: Sie führen nur noch lebensrettende Maßnahmen durch. Außerdem nehmen sie Notfälle vom Roten Davidstern nicht mehr an, auch keine neuen Corona-Patienten.

Direktoren: Krankenhausbetrieb gefährdet

Die Direktoren rufen die Regierung dazu auf, bereits zugesagte Gelder in Höhe von umgerechnet 79 Millionen Euro zu überweisen. Auch monatliche Corona-Sonderzahlungen in Höhe von 14,5 Millionen Euro stünden seit Juli aus. Unter diesen Umständen seien die Krankenhäuser nicht in der Lage, sich angemessen um die Patienten zu kümmern.

Am Teilstreik beteiligt sind die beiden Hadassah-Krankenhäuser in Jerusalem, das Majane HaJeschua in Bnei Brak, das Laniado in Netanja und in Nazareth drei Einrichtungen: das St.-Vincent-de-Paul-Krankenhaus, das Heilige-Familie-Krankenhaus und das Stadtkrankenhaus. Diese als „öffentlich“ geltenden Krankenhäuer arbeiten auf Spendenbasis im Gegensatz zu anderen Einrichtungen, die Staatsgelder erhalten.

Weniger Todesfälle

Im Infektionsgeschehen gibt es indes kaum Veränderungen gegenüber den Vortagen. Die Rate der positiven Testergebnisse ist nur leicht auf 6,57 Prozent zurückgegangen. Insgesamt gelten 79.249 Menschen als infiziert, 680 Fälle werden als schwerwiegend eingestuft. Im Zusammenhang mit Corona gestorben sind bislang 6.909 Menschen. Am Mittwoch lag die Zahl der täglichen Todesfälle bei 13 und damit erstmals seit dem 9. August wieder unter 15.

Studie: Weniger Entzündungen nach Impfung

Indes legt eine israelische Studie nahe, dass das Risiko für eine Herzmuskelentzündung bei Ungeimpften mit einem Infekt viermal höher liegt als bei vollständig Geimpften: Bei 100.000 Geimpften treten demnach im Schnitt drei Fälle auf, bei Ungeimpften elf. Zudem verklinge eine Entzündung meist ohne Folgen. Die Studie wurde am Mittwoch im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

Zuletzt hatten auch im deutschsprachigen Raum Meldungen die Runde gemacht, wonach die Zahl der Herzinfarkte durch Impfung zunimmt. Anlass war eine Untersuchung des israelischen Verwaltungswissenschaftlers Retzef Levi vom Massachussetts Institute of Technology. Er selbst hatte jedoch nur festgestellt, dass Ersthelfer des Roten Davidstern während der Corona-Pandemie bei Einsätzen häufiger Herzinfarkte oder Herzstillstand diagnostiziert hätten als zuvor. Levi erklärte, dies sei besorgniserregend; er forderte daher eine genauere Studie, ob es einen Zusammenhang zwischen Infarkt und Impfung gebe. Zugleich merkte er an, dass es in der Diagnose oft zu einer Verwechslung von Enzündung und Infarkt komme.

Von: df

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