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Kontroverse um Geldpreis des Peres-Centers für Terje Roed-Larsen

TEL AVIV / KFAR SAVA (inn) – In Israel und Norwegen gibt es eine Kontroverse um einen 1999 verliehenen und mit umgerechnet 125 000 Euro dotierten Preis des linksgerichteten „Peres Center for Peace“ für Terje Roed-Larsen und seine Frau Mona Juul.

Norwegische Medien berichteten, daß die Regierung eine Untersuchung eingeleitet hat. Larsen ist heute Sondergesandter der Vereinten Nationen für den Nahen Osten, seine Ehefrau Botschafterin Norwegens in Tel Aviv. Zum Zeitpunkt der Preisverleihung war sie Mitarbeiterin im Außenministerium.

Der Fall ist deswegen brisant, weil Israels Regierung Larsen vor wenigen Tagen zur unerwünschten Person erklärt hatte, nachdem er israelischen Soldaten im „Flüchtlingslager“ Jenin Zerstörung und Mißachtung der Menschenrechte vorgeworfen hatte. Einzig Außenminister Shimon Peres hatte Larsen in Schutz genommen.

Der Direktor des 1997 gegründeten Peres-Zentrums, Uri Savir, sagte, die Larsens hätten den Preis für ihr Engagement bei den Verhandlungen zwischen Israel und der PLO in Oslo 1993 erhalten. Terje Roed-Larsen war Direktor des FAFO-Institutes, das die zunächst geheimen Verhandlungen ausgerichtet hatte. „Ich würde heute wieder empfehlen, den Larsens diesen Preis zu überreichen“, sagte Savir der Tageszeitung „Ha´aretz“. Savir – ein früherer Staatssekretär im Außenministerium, war Israels Chef-Unterhändler in Oslo.

Die Aufsichtsbehörde Israels für nicht regierungsabhängige Organisationen hatte die Preisverleihung als nicht vereinbar mit den Grundsätzen des Zentrums gerügt. Danach hatte das Peres Center seine Satzung geändert.

Auch die Presse reagierte mit scharfen Worten. Der Mediendienst IMRA (Kfar Sava bei Tel Aviv) kommentierte: „Das Peres-Zentrum ist bei den Palästinensern geschmäht wegen der hohen Verwaltungsgebühren beim Fund-Raising. Während es eigentlich dazu gegründet wurde, um Entwicklungsprojekte zu schaffen und nach vorn zu bringen, werfen ihm Kritiker vor, daß die größte Errungenschaft bislang die Bereitstellung großzügiger Saläre und Büroräumen für Israelis ist, die beim Oslo-Prozeß dabei waren.“

Politische Beobachter spekulieren unterdessen, ob Larsen und Juul – vor dem Hintergrund des hochdotierten Preises – ihre jeweiligen Ämter im Nahen Osten hätten antreten dürfen. Der politisch linksgerichtete Roed-Larsen war im November 1996 als norwegischer Planungsminister zurückgetreten, nachdem sein Name im Zusammenhang mit einem Finanzskandal, der sogenannten Fideco-Affäre, genannt worden war.

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