Israelische Sicherheitskräfte werden wohl bald den oder die palästinensischen Extremisten aus Ostjerusalem oder Hebron finden, die an einer belebten Busstation eine mit Metallkugeln versetzte Bombe gelegt haben, um erneut möglichst viele Juden – israelische Zivilisten – zu ermorden. Die Autonomiebehörde im Westjordanland kooperiert mit Israel enger denn je, um derartige Terroranschläge zu verhindern. Auf den Anschlag in Jerusalem werden deshalb nur Festnahmen und keine dramatischen Militäraktionen von Seiten Israels folgen.
Nicht verurteilt wurden viel schlimmere Attacken, die in nächster Zeit zu erneutem Blutvergießen, "Eskalation", Krieg und "exzessiver Gewalt" führen können. Während in Jerusalem eine Bombe nach vielen Jahren relativer Ruhe hochging, explodierten in Be´er Scheva, Aschdod, Aschkelon und grenznahen Orten zum Gazastreifen Mörsergranaten, Kassam- und sogar aus dem Iran geschmuggelte Grad-Raketen. Bei Aschkelon explodierten Raketen mit Phosphor im Sprengkopf. Wegen des für Israel zunehmend unerträglichen täglichen Beschusses aus dem Gazastreifen verschob Premierminister Benjamin Netanjahu seine Abreise nach Moskau und drohte mit einer "harten, verantwortungsvollen und überlegten Reaktion". Die vermeintlich "gemäßigte" Oppositionschefin Zippi Livni forderte gar einen erneuten Gazakrieg.
Die extremistische Hamas-Organisation hat die Verantwortung für einige der auf Israel abgeschossenen Raketen übernommen, habe aber keine Kontrolle über andere extremistische Organisationen. "Wir werden nicht den Lieferschein einer jeden Rakete überprüfen", sagte Ex-General Jom Tov Samia. Wer ein Gebiet kontrolliert, trägt die Verantwortung für jede Verletzung der Souveränität des Nachbarn. Deshalb ist wohl mit einer größeren Aktion der Israelis zu rechnen, vielleicht sogar mit einem Krieg.
Die arabische Welt ist zur Zeit mit sich selbst und ihren blutigen Revolten beschäftigt, sogar in Syrien. Es ist klar, dass die blutig niedergeschlagenen Aufstände in Bahrain, dem Jemen, Ägypten und Libyen absolut nichts mit Israel zu tun haben. Aber auch in Gaza und Ramallah gab es erste Proteste. Die Raketenangriffe auf Israel sind offenbar Ablenkungsmanöver der Hamas, um vom eigenen Unterdrückungsregime abzulenken und Israel zu provozieren. Die Weltgemeinschaft täte gut daran, bei den Vorgängen in Gaza nicht wegzuschauen und zu schweigen.