Kommentar: Die israelische Antwort auf „Free Gaza“ – ein Lied

JERUSALEM (inn) - Wie gehen israelische Journalisten damit um, wenn die Welt sich wieder einmal an der Bosheit Israels labt? Sie schreiben ein Lied - und tun das, was Israelis eindeutig viel besser können, als alle ihre Feinde: Sie schlüpfen in die Haut "der anderen Seite", versuchen sich vorzustellen, warum die denkt, wie sie denkt - oder: Wenn sie nicht denken kann, wie sie fühlt. Deshalb ist der israelische Geheimdienst Mossad auch so legendär gefährlich für alle, die es nicht gut meinen mit dem Staat Israel.

„We Con the World – Turkish ‚Aid to Gaza’’song with Captain Stabbing & Friends”, frei übersetzt: „Wir türken die Welt – ‚Hilfe für Gaza‘-Song mit Käpt’n Messerstich & Freunde“, besingt den „größten Bluff aller Zeiten“ und wie man die Welt glauben macht, „die Hamas sei Mama Theresa“. „Die Wahrheit wird es nie bis zu Eurem Fernsehbildschirm machen“, geben sich die Sänger zuversichtlich, denn „Allah hat uns gezeigt: Für Tatsachen gibt es keine Nachfrage. Deshalb werden wir immer die Oberhand gewinnen.“

Hinterlegt von Originalaufnahmen (und weil man direkt sieht, was passiert ist, muss es ja stimmen…) vom „Massaker auf hoher See“ träumen die als „Friedensaktivisten“ verkleideten israelischen Journalisten und Studenten davon, wie sie die Welt dazu bringen, die Vernunft aufzugeben.

Wahrscheinlich werden viele Zeitgenossen diese Art von jüdischem Humor nicht verstehen. Wenige Tage vor Ankunft der Hilfsflotte hatte das Government Press Office schon einmal versucht, auf die Lage in Gaza mit Humor hinzuweisen. Es empfahl Journalisten, während ihrer Recherchen die Nobelrestaurants von Gaza zu besuchen und versprach gar einen Rabatt beim Vorzeigen der israelischen Pressekarte. Einige Kollegen reagierten darauf tierisch ernst und konnten überhaupt nicht verstehen, dass man sich so über das Leid der Palästinenser lustig machen kann. Deshalb ist es vermutlich besser, diesen Song und die Israelis überhaupt zu ignorieren.

Post Scriptum: Für alle, die alles immer wörtlich nehmen: In diesem Text und dem darin beschriebenen Video, das sich jeder auf Youtube selbst ansehen kann, gibt es zwei oder drei Stellen, die satirisch-zynisch sind und nicht hundertprozentig ernst genommen werden sollten.

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