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Hamas bietet ihre Raketen an

Die islamistische Hamas empfiehlt sich als Zulieferer für Raketen, um Israel zu bekämpfen. Die Geschosse könnten mit denen professioneller Hersteller konkurrieren.
Marke Eigenbau: Die Hamas stellt ihre Raketen selbst her

GAZA (inn) – Der Hamas stehen genug Raketen zur Verfügung, um arabische Armeen damit zu bedienen. Das hat ein Vertreter der islamistischen Organisation, Fathi Hammad, am Samstag im Fernsehsender „Al-Aksa-TV“ erklärt. Die Raketen aus der Eigenproduktion stünden zur Auslieferung bereit, „um gegen das zionistische Gebilde zu kämpfen“.

Hammad führte weiter aus, die Hamas habe „eine Rüstungsherstellung von der Art entwickelt, die mit internationalen Herstellern konkurrieren kann“. Woher sie das Material hat oder wo die Produktion erfolgt, sagte er laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ nicht.

Nach Angaben der israelischen Armee hat die Hamas im Gazakonflikt von 2014 in 50 Tagen 4.500 Raketen auf Israel abgefeuert. Israelis flohen regelmäßig in Luftschutzbunker. Nach Einschätzung des Sicherheitsexperten Amos Jadin vom „Institut für Nationale Sicherheitsstudien“ waren die Geschosse – abgesehen vom psychologischen Schaden – uneffektiv. Das System „Eisenkuppel“ hat die meisten Geschosse abgewehrt. Das einzige effektive militärische Mittel der Hamas seien die Terrortunnel gewesen.

Der damalige israelische Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon hatte nach dem Gazakonflikt von 2014 erklärt, Israel habe 80 Prozent des Raketenbestandes der Hamas zerstört. Seit dieser Zeit hat die Organisation jedoch ihren Bestand wieder erweitert und die Qualität der Raketen verbessert. Nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes Schabak erfolgt die Materiallieferung per Schmuggel über See oder durch Tunnel.

Rechnungsprüfer: Unzureichender Schutz

Nach einer längeren Ruhephase hat die Hamas seit Mai 2015 wieder angefangen, vereinzelt Raketen auf Israel abzufeuern. Die israelischen Verteidigungskräfte schlugen meist zurück. Ende August dieses Jahres reagierte Israel auf Raketenangriffe mit mehr als 50 Luftschlägen so scharf wie seit 2014 nicht mehr.

Bereits Anfang Dezember bemängelte der Rechnungsprüfer Josef Schapira, dass Israel unzureichend gegen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen oder aus dem Libanon geschützt sei. Für mehr als zwei Millionen Israelis – etwa ein Viertel der Bevölkerung – habe es im Jahr 2012 keine angemessenen Schutzräume gegeben. Das gehe aus einer Untersuchung des Heimatfrontkommandos hervor, die zuletzt in jenem Jahr durchgeführt wurde. Seither habe es kein Programm gegeben, um diesen Mangel zu beheben.

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