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Kommentar: Es spitzt sich zu

In und um Israel ist vieles in Bewegung. Bei allem Blutvergießen und allen internationalen Kampagnen gegen den jüdischen Staat gibt es aber auch positive Entwicklungen. Ein Kommentar von Johannes Gerloff
Die Demonstranten fordern die Befreiung Palästinas – dabei schadet der Boykott den Palästinensern
Die Situation um Israel spitzt sich zu. Das schreckliche Blutvergießen in unseren Nachbarländern will kein Ende nehmen. Der Nahe Osten wird Generationen brauchen, um sich von den furchtbaren physischen und psychischen Traumata zu erholen. Kein Mensch weiß, wie die tiefgehenden Wurzeln des Hasses zu packen, geschweige denn auszureißen sind. Vor ein paar Wochen bin ich einer Gruppe hochrangiger Juristen aus Deutschland begegnet. Um sich ein Bild von der Lage zu machen, hatten sie umfassende Begegnungen in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten. Auf meine Frage an den Leiter der Delegation, ob man sich denn auch Gedanken über den arabischen Antisemitismus gemacht habe, erntete ich nur einen verständnislosen Blick. Dabei lässt sich nachweisen, dass der Judenhass der Araber nicht Folge, sondern maßgeblich Ursache des problemgeladenen Verhältnisses zwischen Israel und seinen Nachbarn ist. Die Bewegung für „Boykott-Desinvestitionen-Sanktionen“ (BDS) gegen den israelischen Staat treibt erschreckende Blüten und erfährt weltweit Unterstützung von Christen. Dass die Hauptleidtragenden dieser Bewegung Palästinenser sind; dass das Hauptopfer die Beziehungen zwischen Israelis und Arabern sind; dass dadurch Hass und Ablehnung gefördert werden, scheint den ideologisch verbohrten Aktivisten egal. Vor der UNO-Vollversammlung durfte einst der Erzterrorist Jasser Arafat reden. Die Vereinten Nationen akzeptieren, dass ein Staat – der Iran – einem Mitglied der Staatengemeinschaft – Israel – das Existenzrecht bestreitet. Wenn aber eine Familie erscheint, die durch einen grausamen palästinensischen Terrorakt die Mutter verloren hat – wie Nathan Meir mit seinen Kindern – ist kein UNO-Botschafter bereit, ihr tröstend die Hand zu drücken. Palästinensische Nachbarn hatten die Familie in Othniel besucht und ihr das Beileid ausgesprochen.

Wenn der Glaube Juden und Christen eint

Es gibt aber auch positive Anzeichen dafür, dass um Israel herum viel in Bewegung ist. So feierte der Staat Israel am 12. Mai seinen 68. Geburtstag. Zum zweiten Mal luden an diesem Tag orthodoxe Juden bibelgläubige Christen zu einem Tag des Lobens ein. Gemeinsam betete man den „Hallel“, die Psalmen 113–118. Dazwischen gaben Rabbiner aus dem Gusch Etzion, südlich von Jerusalem in den Bergen Judäas gelegen, geistliche Gedankenanstöße. „Glaube eint uns“, erklärte Rabbi Alan Juter, und: „Man muss nicht sehen, um zu glauben, aber man muss glauben, um sehen zu können!“ Rabbi Schlomo Riskin, der Oberrabbiner von Efrat, bekannte: „Israel lehrt Glauben an Gott. Israel bestätigt meinen Glauben an das Wort Gottes. Und die Existenz Israels unterstreicht, dass wir eine Zukunft haben. Gott reuen seine Versprechen nicht!“ Rabbi Pesach Wolicki griff das Glaubensbekenntnis des jüdischen Volkes, das „Schema Israel“ („Höre Israel“ aus 5. Mose 6,4ff.) auf, bei dem sich fromme Juden die Hand vor die Augen halten. „Heute sagen wir noch mit verdecktem Angesicht, dass der Herr nur ‚unser Gott‘ ist“, griff Wolicki eine mittelalterliche Auslegung auf. „Bald aber werden wir mit aufgedecktem Angesicht bekennen, dass ‚der Herr der Eine‘ ist“ – für alle Menschen, vor dem sich jedes Knie beugen und der dieser Schöpfung Frieden gebieten wird.

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