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Israel und Ägypten

Mit keinem anderen Land ist Israel stärker verknotet als mit Ägypten. Bis zur Stunde gibt es politische, religiöse und heilsgeschichtliche Verknüpfungen. Die Bibel verheißt eine gemeinsame Zukunft.
Wegmarke: Ägyptens Präsident Sadat und Israels Premier Begin haben 1979 Frieden geschlossen.
Das Reich der Pharaonen, das vor mehr als 5.000 Jahren ins Licht der Geschichte trat, wurde gewissermaßen zur Geburtsstätte Israels. Es waren semitische Sippen, die auf der Flucht vor dem Hunger in Kanaan ins Land am Nil kamen. Es war das Volk der Hebräer, das Jahrhunderte später ins Land am Jordan zurückkehrte. Dort wurde es endgültig zu „Israel“. Die Befreiung aus Ägypten und das Werden in der Wüste stehen wie keine anderen Geschehnisse in der Geschichte Israels. Im Vorspruch zu den „Zehn Geboten“ heißt es: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus der Knechtschaft.“

Ägypten als Kriegsgegner

Für den modernen Staat Israel war Ägypten von Anfang an der stärkste militärische Gegner. Im Krieg 1948 kamen ägyptische Truppen bis vor die Tore von Jerusalem. Noch heute sind im Kibbutz Ramat Rahel die Schützengräben der jüdischen Verteidiger zu sehen. Nach der Revolution unter Gamal Abdel Nasser verstaatlichte die neue Regierung den Suezkanal, was Großbritannien, Frankreich und Israel auf den Plan rief und 1956 zum Krieg führte. Israelische Truppen kämpften sich durch die Wüste bis zum Kanal, um nach dem Waffenstillstand von dort wieder abzuziehen. Israel konnte nicht zuletzt nach Stationierung von UN-Truppen den Schiffsverkehr durch den Golf von Eilat wieder aufnehmen – bis zum Frühjahr 1967. Da setzte Nasser den Abzug der UN-Truppen durch, sperrte erneut die Wasserstraße und schuf wieder einen „Casus Belli“, einen der Kriegsgründe für Israel. Am 5. Juni 1967 griff Israel mit einem mächtigen Luftschlag Ägypten an und zwang Nasser nach drei Tagen in die Knie. Wieder rückte Israel bis zum Suezkanal vor. Die besetzte Sinai-Wüste wurde zu einem großen Puffer, der sich im nächsten Nahostkrieg als Vorteil erwies. Am 6. Oktober 1973, am Tag „Jom Kippur“, dem großen Versöhnungstag der Juden, stürmten zeitgleich in den Mittagstunden Ägypter die Bar-Lev-Linie am Kanal und Syrer die Golangrenze im Norden. Es war der Schock schlechthin. Erst nach Tagen waren die Fronten stabilisiert, begannen Gegenangriffe. Ein Bravourstück gelang schließlich auf dem Sinai. Unter Führung von Ariel Scharon rollten israelische Truppen vorbei an ägyptischen Verbänden, überwanden den Suezkanal und schlossen eine ägyptische Armee am Westufer ein. Als die Israelis nahezu unbehelligt Richtung Kairo rollten, wurde der Waffenstillstand vermittelt. In der Folge dieses Krieges begann ein neues Kapitel im Nahen Osten. Ausgerechnet der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat verließ die Reihe der arabischen Israelfeinde und bot Frieden an. Man schrieb das Jahr 1977. Überraschend für die ganze Welt reiste Sadat nach Jerusalem und sprach vom Frieden. Im ersten Friedensvertrag zwischen einem arabischen Land und Israel verpflichtete sich Ägypten zur Waffenruhe. Israel zog sich bis 1982 in Etappen komplett aus der Sinai-Halbinsel zurück.

Ägypten als Friedenspartner

Dieser Frieden hält bis heute. Er überdauerte die jüngsten Umbrüche in Ägypten, die 2011 mit dem Sturz Hosni Mubaraks begannen. Die Massenproteste in Kairo führten im Zuge der so genannten „Arabellion“ zum Machtwechsel und spülten die Muslimbrüder an die Regierung. Der gewählte Präsident Mohammed Mursi wurde bald darauf vom Militär des Amtes enthoben und inhaftiert. Israel war klug beraten, zu keinem dieser Umbrüche offiziell Stellung zu beziehen. Sicher ist die derzeitige Militärherrschaft dem Westen und Israel willkommener als die Macht der Muslimbrüder, deren verlängerter Arm als „Hamas“ den Gazastreifen beherrscht. Sorge bereitet die unsichere Lage im Sinai. Menschenhandel, Waffenschmuggel und Drogentransport werden von mörderischem Terror begleitet. Beduinen im Verbund mit Milizen und Banden machen die Sinai-Wüste zu einem der nicht nur klimatisch heißesten Gebiete im Orient.

„Gesegnet bist du, Ägypten“

Die Bibel sieht in die Zukunft: „Und der HERR wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum HERRN, und er wird sich erbitten lassen und sie heilen. Zu der Zeit wird eine Straße sein von Ägypten nach Assyrien, dass die Assyrer nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen und die Ägypter samt den Assyrern Gott dienen. Zu der Zeit wird Israel der dritte sein mit den Ägyptern und Assyrern, ein Segen mitten auf Erden; denn der HERR Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbe!“ (Jesaja 19,22-25). Zu jener Zeit wird aus dem Pulverfass Nahost eine Region des Friedens werden. Von Ägypten bis Assur, im Norden des heutigen Irak, wird eine Straße Völker und Staaten im Frieden verbinden. (ep) Den Artikel „Israel und Ägypten“ finden Sie auch in der Ausgabe 3/2015 des „Israelnetz Magazins“. Sie können die Zeitschrift kostenlos und unverbindlich bestellen unter der Telefonnummer 06441/915151 oder via E-Mail an info@israelnetz.com oder online unter www.israelnetz.com.

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