Suche
Close this search box.

Kommentar zum Tod des palästinensischen „Ministers“

Siad Abu Ein ist tot. Ob der palästinensische “Minister“ und enge Berater von Präsident Mahmud Abbas durch Schläge israelischer Soldaten und infolge des Einatmens von Tränengas gestorben ist oder an einem Herzinfarkt, ist eine Frage der Weltanschauung.
Womöglich war die Autopsie der Leiche von Siad Abu Ein überflüssig.
Zwar gab es eine Autopsie der Leiche am forensischen Institut in Abu Dis im Beisein israelischer, palästinensischer und jordanischer Pathologen. Doch erwartungsgemäß wiederholen palästinensische Sprecher wie Hussein el-Scheich, was sie schon vorher wussten: Abu Ein sei ein Opfer israelischer Gewalt geworden. Die israelischen Pathologen hingegen weisen auf Narben früherer Herzinfarkte, verstopfte Arterien und „Empfindlichkeit für Stress“ hin. Zahlreiche Journalisten waren bei dem Ereignis präsent und haben alles aus vielen Winkeln gefilmt. Die Filmchen wurden aber zusammengeschnitten, um das jeweilige palästinensische oder israelische Narrativ zu beweisen. So hat Abu Ein nach einer Rangelei mit Soldaten noch Interviews gegeben, ehe er sich mit Griff an die Brust auf den Boden legte. Zu sehen ist eine israelische Sanitäterin, die aber verscheucht wurde, als Palästinenser Abu Ein – noch bei Bewusstsein – zu einer Ambulanz wegtrugen. Eigentlich hätte man sich die Autopsie ersparen können, wenn gemäß palästinensischer Ansicht ohnehin die Politik des „israelischen Besatzungsregimes“ schuld an dem Tod war.

Se‘evi-Mörder erhielten Asyl von Arafat

Die große Frage ist jetzt, welche Folgen der Tod des prominenten Palästinensers haben wird. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) könnte die Stimmung anheizen und die Sicherheitskooperation mit Israel aufkündigen. Oder wollen die Palästinenser die Lage beruhigen? Die Sicherheitskooperation nützt nicht nur den Israelis, indem Attentate und Zusammenstöße mit gewaltbereiten Palästinensern verhindert werden. Genauso nützt sie auch der Autonomiebehörde unter Mahmud Abbas, denn die erstarkte Hamas-Bewegung wartet nur auf das Signal, auch das Westjordanland übernehmen zu können. Ohne die Kooperation könnte Israel keine schützende Hand mehr über Abbas legen. Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, dass die palästinensische Terror-Organisation PFLP im Oktober 2001 den israelischen Minister Rehavam Se‘evi (mit dem Spitznamen Ghandi) in seinem Jerusalemer Hotel ermordet hat. Nach dem Attentat erhielten die Mörder und Ahmed Sa‘adat, der den Befehl gegeben hatte, Asyl in Jasser Arafats Hauptquartier.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen