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Willkür auf dem Jerusalemer Tempelberg

Der Jerusalemer Tempelberg befindet sich seit 1.300 Jahren in muslimischer Hand. Rechtsverletzungen wie verbotene Bautätigkeiten dürfen israelische Behörden nicht ahnden – auf Weisung des Premierministers. Die Regierung spricht darüber nicht gerne.
Die israelische Regierung schätzt es nicht, wenn in der Knesset aus diesen Dokumenten zitiert wird.

Auf dem Jerusalemer Tempelberg, der wohl heiligsten Stätte der Welt, wo einst der Salomonische Tempel stand und heute der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee stehen, herrschen sträfliche Willkür, blinde Zerstörung von Altertümern und eine illegale Bautätigkeit. Bei einer „geheimen“ Debatte dazu in der Knesset vor laufenden Fernsehkameras forderte Regierungssekretär Zvi Hauser von den Abgeordneten, auf keinen Fall aus einem „streng geheimen“ Report zur „Frage der Bautätigkeit“ (auf dem Tempelberg) zu zitieren. Das könne Israels Beziehungen zum Ausland und zu den muslimischen Behörden „empfindlich stören“.
Der 67 Seiten lange Regierungsbericht auf Hebräisch sowie eine 47 Seiten lange Kurzfassung auf Englisch sind trotz der angeblich strikten Geheimhaltung im Internet verfügbar: http://is.gd/DgN71L
Das für Juden wie Moslems gleichermaßen heilige Areal des Tempelberges befindet sich seit etwa 1.300 Jahren unter muslimischer Kontrolle und war nur während der Kreuzfahrerzeit kurz in christlicher Hand. Bis 1967, als Israel die Altstadt Jerusalems von den Jordaniern eroberte, war „Ungläubigen“, Juden und Christen, der Zugang zum Tempelberg verboten.

Israelische Flaggen mussten entfernt werden

Um weitere Feindseligkeit der Welt des Islam zu verhindern, hatte schon General Mosche Dajan unmittelbar nach der Eroberung des Tempelberges verfügt, von israelischen Soldaten gehisste Flaggen zu entfernen. Zudem hat Israel 1967 der islamischen Behörde Wakf die Verwaltung des Areals überlassen und angeblich Juden verboten, dort Gebete zu sprechen. Die israelische Souveränität wird allein durch eine Polizeistation nahe der Al-Aksa-Moschee demonstriert.
In dem Report geht es vor allem um die mangelnde staatliche Aufsicht in dem Gelände mit archäologischen Bauresten aus drei Jahrtausenden. Nach Ausbruch der „Intifada“ im Herbst 2000 haben die Moslems den Tempelberg drei Jahre lang für nicht-muslimische Besucher komplett gesperrt. Sie nutzten die Gelegenheit, um ohne Überwachung der Antikenbehörde und ohne Genehmigung der Jerusalemer Stadtverwaltung, in den historischen „Ställen Salomos“ die größte unterirdische Moschee der Welt einzubauen, Teile des Plateaus mit modernen Pflastersteinen zu bedecken und mit schwerem Baugerät ohne Rücksicht auf den historischen Untergrund Gräben für die Installation von Elektrokabeln zu verlegen. Bis heute dürfen „Ungläubige“ weder den Felsendom noch die Al-Aksa-Moschee betreten.

Premierminister beschränken israelische Behörden

Auf Weisung des Amtes des Premierministers unter Ehud Olmert und Benjamin Netanjahu erhielten die im Gelände präsenten israelischen Polizisten die Anweisung, die illegale islamische Bautätigkeit nicht zu stören. Die Moslems sollten laut dem Bericht „nicht verärgert“ werden. Ausführliche Kritik übte der von der israelischen Regierung bestellte, dann aber geheimgehaltene Report am Staatskontrolleur und an anderen Behörden. Die Antikenbehörde sei daran gehindert worden, den ungenehmigten Aushub von Tausenden Tonnen historischen Erdreichs zu überwachen, während die Jerusalemer Stadtverwaltung ihrer Pflicht nicht nachgekommen sei, in Begleitung der Polizei das Gelände regelmäßig zu überprüfen und verbotene Bautätigkeit zu unterbinden.
Aus dem Report geht hervor, dass sich das israelische Amt des Premierministers exklusiv die Betreuung des Tempelbergs vorbehält. Keine andere Behörde und nicht einmal die Abgeordneten im Parlament oder die institutionellen Kontrolleure dürfen sich einmischen.
Deutlich wurde das sogar während der ganz und gar nicht „geheimen“ Debatte in der Knesset. Jedes Mal, wenn ein Abgeordneter aus dem „streng geheimen“, aber im Internet vorliegenden Report zitieren wollte, wurde er vom Regierungsvertreter aufgefordert, das zu unterlassen.
Die Schirmherrschaft der muslimischen Heiligtümer in Jerusalem ist 1994 offiziell von Premierminister Jitzhak Rabin an das Haschemitische Königshaus von Jordanien übertragen worden. Diese Rolle Jordaniens ist im vergangenen Jahr von der Palästinensischen Autonomiebehörde vertraglich anerkannt worden. Bis heute finanziert Jordanien die Gehälter der Mitarbeiter der muslimischen Behörde Wakf auf dem Jerusalemer Tempelberg.

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