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100 Jahre Antidiffamierungsliga

NEW YORK (inn) – Sie kämpft gegen Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus, sie fordert Gerechtigkeit und Gleichheit für alle: die amerikanische „Anti-Defamation League“ (ADL). In diesem Jahr feiert die Antidiffamierungsliga ihr 100-jähriges Bestehen.
Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens ruft die ADL in einem Video zum Kampf gegen Bigotterie auf.

Auf der Internetseite schreibt die ADL zu ihrem Jubiläum: „Wir sind extrem stolz auf alles, was wir in den vergangenen zehn Jahrzehnten erreicht haben, aber die ADL beginnt ihr zweites Jahrhundert mit dem Wissen, dass es noch viel zu tun gibt.“
Laut ADL-Leiter Abraham Foxman ist es der Organisation gelungen, gemeinsam mit Partnern Brücken zu bauen, Einstellungen zu ändern und Gesetze zu novellieren. Der Antisemitismus in den USA habe enorm abgenommen. „Die Welt ist zwar noch weit davon entfernt, perfekt zu sein, aber sie sieht heute viel besser aus als vor 100 Jahren“, sagte Foxman im Gespräch mit der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“.
Als größte Herausforderung für seine Organisation bezeichnete Foxman das Internet: „Jahrzehntelang haben wir hart daran gearbeitet, dem Fanatismus, dem Antisemitismus und dem Rassismus die Maske der Anonymität zu entreißen. Doch das Internet bringt diese Maske zurück.“ Das Internet ermögliche es zudem, Hass in kurzer Zeit weltweit zu verbreiten, so der ADL-Leiter weiter.
Auf die Frage, wo er die ADL in 100 Jahren sehe, antwortete Foxman: „Ich bin Optimist und möchte glauben, dass es uns dann nicht mehr geben wird.“ Vielleicht sei es der Wissenschaft bis 2113 gelungen, die Teile der DNA zu identifizieren, die für den Hass verantwortlich sind. „Und vielleicht finden wir in der DNA, dass es das Normale ist, sich für andere einzusetzen. Wenn uns das gelingt, brauchen wir keine ADL mehr.“
Das vollständige Interview mit Abraham Foxman lesen Sie hier: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/15794
Die Hundertjahrfeier der Organisation steht unter dem Motto „Stell Dir eine Welt ohne Hass vor“. In einem entsprechenden Video zu dem Song „Imagine“ von John Lennon ruft die ADL dazu auf, gegen Bigotterie einzutreten: http://tinyurl.com/bhb52fa

Hintergrund

Die ADL wurde 1913 in Chicago von dem Anwalt Sigmund Livingston, einem Mitglied der örtlichen „B‘nei-B‘rith“-Loge („Söhne des Bundes“) und führenden jüdischen Persönlichkeiten gegründet. Anlass für die Gründung war der Lynchmord an dem Juden Leo Frank. Der Manager einer Bleistiftfabrik in Atlanta (Georgia) war wegen Mordes an der 13-jährigen Mary Phagan zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Der Gouverneur von Georgia begnadigte Frank, als Hinweise zu dessen Entlastung auftauchten. Die Todesstrafe wurde in lebenslange Haft umgewandelt. Daraufhin wurde der Jude von mehreren Männern aus dem Gefängnis entführt und rund 300 Kilometer weit entfernt erhängt. Unter denen, die zur Selbstjustiz griffen, waren ein Ex-Gouverneur, mehrere Anwälte, ein Staatsanwalt und ein ehemaliger Bürgermeister. Heute gilt Franks Unschuld als erwiesen.
Weitere Informationen zur ADL gibt es hier: http://www.adl.org/

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