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Dokument zeigt: Muslime zweifelten nicht an jüdischem Tempel in Jerusalem

Viele Muslime leugnen, dass auf dem Jerusalemer Tempelberg je ein jüdisches Heiligtum gestanden hat. Damit wollen sie ihren Anspruch auf das Gelände bekräftigen, auf dem sich zwei wichtige Moscheen befinden. Beides war nicht immer so, wie ein jetzt veröffentlichtes Dokument zeigt.

Ein Tempelberg-Führer, den die islamische Aufsichtsbehörde Wakf im Jahr 1925 in englischer Sprache herausgab, geht ganz selbstverständlich von der Glaubwürdigkeit der jüdischen Überlieferung aus. Das Nachrichtenportal „Arutz Scheva“ hat die entsprechenden Seiten aus dem Büchlein im Internet veröffentlicht.

In der Broschüre ist auf Seite 4 über den Tempelberg, den Muslime als „Haram a-Scharif“ bezeichnen, zu lesen: „Die Stätte ist eine der ältesten in der Welt. Ihre Heiligkeit geht auf die frühesten (vielleicht auf prähistorische) Zeiten zurück. Ihre Identität mit der Stätte von Salomos Tempel ist unbestritten. Dies ist, nach allgemeiner Überzeugung, auch die Stelle, von der es heißt: ‚David baute dort dem Herrn einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer‘.“ Hier zitiert der Wakf aus dem 2. Buch Samuel, Kapitel 24, Vers 25.

Auf Seite 16 beschreibt der Stadtführer die Salomonischen Ställe: „Dies ist eine ausgedehnte unterirdische Kammer (…) Über die frühe Geschichte der Kammer selbst ist wenig als gesichert bekannt. Sie geht wahrscheinlich bis zur Errichtung des Salomonischen Tempels zurück. Laut Josephus existierte sie und wurde von den Juden in der Zeit der Eroberung Jerusalems durch Titus im Jahr 70 n. Chr. als Zufluchtsort benutzt.“ Der Wakf beruft sich hier auf den jüdischen Historiker Flavius Josephus, der im ersten Jahrhundert lebte.

Wandel in 90er Jahren

Im Jahr 1925 meldeten also selbst offizielle muslimische Vertreter keinerlei Zweifel an der biblischen und jüdischen Überlieferung zum Tempelberg an. Dass sich dort das von König Salomo errichtete Heiligtum befunden hatte, galt als Teil des Allgemeinwissens. Doch 1997 begann nach Darstellung von „Arutz Scheva“ eine „Kampagne, um die Welt zu überzeugen, dass die Jahrtausende alte natürliche Verbindung zwischen Jerusalem und den Juden unwahr sei“. Der oberste islamische Geistliche der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mufti Ikrama Sabri, habe bekannt gegeben: „Die Behauptung der Juden zum Recht über (Jerusalem) ist falsch, und wir anerkennen nichts außer einem völlig islamischen Jerusalem unter islamischer Kontrolle.“

Der Führer der israelisch-arabischen „Islamischen Bewegung“, Raed Salah, sagte erst 2006: „Wir erinnern zum 1000. Mal daran, dass die gesamte Al-Aksa-Moschee, mit ihrem ganzen Gelände und den Passagen oberhalb und unterhalb der Erdoberfläche, ausschließliches und absolutes muslimisches Eigentum ist. Niemand sonst hat irgendein Recht auf einen einzigen Erdkrümel darin.“

„Mittel im Kampf gegen den Gott Israels“

Rabbi Chaim Richman vom „Temple Institute“ kommentiert den Fund des Dokumentes so: „In den letzten Jahren ist der muslimische Wakf dazu übergegangen, die historische Existenz des heiligen Tempels zu leugnen. Er behauptet, dass der Tempelberg allein der islamischen Nation gehöre und es keine Verbindung zwischen der jüdischen Nation und dem Tempelberg gebe. Aus dieser Broschüre geht hervor, dass der revidierte Wakf-Standpunkt von der traditionellen islamischen Anerkennung der jüdischen Vorgeschichte des Berges abirrt.“ Die Leugnung historischer Wirklichkeit sei nur ein Mittel im „Krieg der Muslime“ gegen den Gott Israels und die gesamte „ungläubige“ Welt, so der Rabbiner.

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