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Sukkot: „Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen“

Das Laubhüttenfest, das am 15. Tishri beginnt, erinnert an die Zeit der Wüstenwanderung, in der die Israeliten keine festen Wohnhäuser hatten. Die hebräische Bezeichnung für das Fest ist „Sukkot“ (Hütten). Eine Woche lang wohnen, essen und feiern Juden in Laubhütten. In diesem Jahr beginnt Sukkot am Abend des 20. September und dauert in Israel bis zum 28. September.

In bezug auf die Laubhütte (Sukka) gibt es genaue Regeln. So muß sie mindestens drei Wände haben. Das Dach sollte aus Zweigen bestehen. In der Sukka soll mehr Schatten als Sonne sein, die Sterne müssen sichtbar sein. Viele Häuser in Israel haben versetzte Balkons, weil man eine Sukka nicht unter einem Dach errichten darf. Die Laubhütte wird mit Früchten und Bildern geschmückt.

Wenn es möglich ist, sollte ein Jude während des ganzen Festes in der Sukka wohnen. In kalten Gegenden reicht es aus, die Mahlzeiten in der Laubhütte einzunehmen – außer bei sehr ungemütlichem Wetter. Wer eine Reise unternimmt und keine Sukka zur Verfügung hat, ist von dieser Pflicht befreit. Frauen müssen nicht in der Sukka sitzen, dürfen aber ebenso wie Männer den entsprechenden Segensspruch sagen, wenn sie es doch tun: „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns durch Seine Gebote geheiligt und uns befohlen hat, in der Laubhütte zu wohnen.“ Viele Lokale in Israel haben in dieser Zeit eine große Sukka, in der sie auf Wunsch ihre Gäste bedienen.

Ein wichtiges Element des Festes sind die „Vier Arten“. Jeder Mann sollte einen Palmzweig (Lulaw), drei Myrtenzweige sowie zwei Bachweidenzweige zu einem Feststrauß zusammenbinden. Als vierte Art kommt der Etrog, eine Zitrusfrucht, hinzu. Jeden Tag außer an Shabbat spricht man einen Segen darüber.

Sukkot wird in der Bibel auch als „Fest des Einsammelns“ bezeichnet. Es kennzeichnet das Ende der Obsternte und der Weinlese, für die Juden Gott danken. Ein weiterer Name ist „Fest des Wassers“. Nach jüdischer Überlieferung entscheidet Gott am letzten Tag von Sukkot endgültig über die Regenmenge für das kommende Jahr. Bis zur Zerstörung des Zweiten Tempels wurde ein Wassergußopfer dargebracht. Mit diesem Tag beginnen Juden, täglich um Regen zu beten. Den Sommer über bitten sie Gott entsprechend um Tau.

In der Zeit der beiden Tempel in Jerusalem war Sukkot nach Pessach und dem Wochenfest Shavuot das dritte große Wallfahrtsfest (3. Mose 23,33-43; 5. Mose 16,13-17). Während der ganzen Festwoche wird das Hallel-Gebet, der große Lobgesang, in das Morgengebet eingefügt. In der Synagoge gibt es jeden Tag eine Prozession um das Rednerpult (Bima) mit dem Feststrauß und dem Etrog, am letzten Tag findet sie siebenmal statt.

Freude steht im Mittelpunkt des Laubhüttenfestes. Es folgt fast direkt auf die „furchtgebietenden Tage“ vom Neujahrsfest bis zum Versöhnungstag. Damit wird gezeigt, daß sich im Judentum Gottesfurcht und Freude ergänzen.

Am achten Tag ist das Abschlußfest Shemini Atzeret, das in Israel mit Simchat Tora, dem Fest der Freude über die Tora, zusammenfällt. An diesem Tag endet die jährliche Tora-Lesung in der Synagoge mit den letzten Versen des fünften Buches Mose (5. Mose 33,1-34,12). Im direkten Anschluß daran wird der erste Wochenabschnitt (1. Mose 1,1-6,8) vorgelesen, weil das Tora-Studium nie unterbrochen werden soll. Juden in der Diaspora feiern die beiden Feste an zwei Tagen.

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