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König Abdullah von Jordanien gegen „Verjudung“ Jerusalems

AMMAN (inn) – Der jordanische König Abdullah II. hat in einer Rede zur Eröffnung der Konferenz „Herausforderungen an die arabischen Christen“ in Amman vor „negativen Folgen der Spirale der Gewalt und ideologischer Kämpfe“ gewarnt.
König Abdullah II. teilt die Ansicht, dass die Klagemauer ein integraler Bestandteil von „Al-Aksa“ ist.

Der König wiederholte seine Unterstützung für jede Anstrengung, „die historisch-arabisch-christliche Identität und das Recht auf freie Religionsausübung auf der Grundlage von Gottesfurcht und der Liebe zu wahren“.
Der jordanische Monarch forderte die Konferenzteilnehmer zur „Stärkung des interreligiösen Dialogs und der Vertiefung der gemeinsamen Beziehungen zwischen Anhängern der drei Religionen“ auf.
„Wir sind stolz darauf, dass Jordanien ein Modell für die Koexistenz und der Brüderlichkeit zwischen Muslimen und Christen ist. Arabische Christen sind näher am Verständnis des Islam und seiner tatsächlichen Werte. Sie sind eingeladen, den Islam in dieser Situation zu verteidigen, wo es viel Ungerechtigkeit gibt, vor allem wegen Unkenntnis über das Wesen des Juwels des Islam, der für Toleranz und Mäßigung steht. Sie sind zur Beseitigung aller Formen von Extremismus und Isolationismus aufgerufen.“
Juden schloss der König in sein „Modell der Koexistenz und Brüderlichkeit“ nicht ein, weil es in Jordanien keine jüdische Gemeinde gibt. Jordanien hat während seiner Besatzung des Westjordanlandes und Ostjerusalems zwischen 1949 und 1967 alle Juden vertrieben und sämtliche Synagogen im historischen jüdischen Viertel in der Altstadt Jerusalems sprengen lassen. Während dieser Periode durften Juden auch nicht die Klagemauer besuchen.
König Abdullah sprach von einer Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen, um gemeinsam den Schutz des pluralistischen Gefüges der „heiligen Stadt Jerusalem“ zu verwirklichen. Er erwähnte jedoch nur den Schutz islamischer und christlicher Stätten in der Stadt.

Westliche Medien unterschlagen Verleumdung Israels

Was der König im Klartext meinte, wurde von Radio Vatikan und anderen westlichen Medien unterschlagen, aber von der „Jordan Times“ und der jordanischen Nachrichtenagentur Petra teilweise im Wortlaut gemeldet. Israels Siedlungsaktivitäten untergraben die Chancen für einen regionalen Frieden und die Errichtung eines palästinensischen Staates auf „palästinensischem Nationalboden mit Ostjerusalem als Hauptstadt“. Abdullah redete weiter von einer „gewaltsamen Vertreibung von Moslems und Christen aus Jerusalem“, obgleich faktisch die Zahl der Christen und Moslems stetig wächst. Weiter sagte er, dass eine „Judaisierung” Jerusalems und seiner heiligen Stätten „unter keinem Vorwand” akzeptiert werden könne. Er hob die Al-Aksa Moschee hervor, wobei nach muslimischer Auffassung die Klagemauer als integraler Bestandteil von „Al-Aksa“ gesehen wird. Diese Sicht teilt auch der jordanische König, indem er den sogenannten „Scharansky-Kompromiss“ verurteilte, der außerhalb des Tempelplatzes die Schaffung einer separaten Gebetsstätte für Frauen südlich der Klagemauer vorsieht. Den Vorplatz der Klagemauer nannte der König den „Burak-Hof im Komplex der Al-Aksa Moschee und Teil des islamischen Haram al-Scharif“. Haram al-Scharif, „Erhabenes Heiligtum“, ist die muslimische Bezeichnung für den ehemaligen Tempelberg.
Während Israel lediglich eine wegen Erdbeben und Schneefall eingestürzte Brücke zum Mugrabi-Tor erneuern will, um die derzeitige baufällige Notbrücke aus Metallstangen und einem Holzaufbau zu ersetzen, verurteilte der König vermeintliche israelische Pläne, das Mugrabi-Tor „zerstören zu wollen“.
Die Konferenz hatte der jordanische Prinz Ghasi organisiert. Anwesend waren Vertreter christlicher Gemeinschaften und eine Vatikan-Delegation mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, an der Spitze. Ghasi sagte: „Christen lebten in der Region schon vor den Moslems. Sie sind keine Fremden oder Kolonialisten. Sie sind die Eingeborenen dieser Länder, wie die Araber und Moslems.” Auffällig an dieser Formulierung ist, dass er die Juden, die Vorfahren der Christen, nicht als „Eingeborene“ erwähnt.

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