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Knesset würdigt ermordeten Tourismusminister

JERUSALEM (inn) - In einer Sondersitzung hat die Knesset am Dienstagnachmittag des vor neun Jahren ermordeten Tourismusministers Rehavam "Gandhi" Se´evi gedacht. Vertreter von Regierung und Opposition würdigten die Liebe des Politikers zum Land Israel.

„Seit dem Tag seiner Geburt in Jerusalem und bis zum Tag seiner Ermordung in Jerusalem symbolisieren die Stationen seines Lebens unseren langen Kampf um Unabhängigkeit und Sicherheit“, sagte der Knesset-Vorsitzende Reuven Rivlin zur Eröffnung der Parlamentssitzung. „Gandhi ergriff die Auseinandersetzung wie die Hörner des Stieres. Er war kein Mann der Kompromisse. Als Kämpfer und Heerführer im Land Israel glaubte er, dass ein Kompromiss Schwäche bedeute und Schwäche eine Niederlage.“ Der Verlust sei immer noch spürbar. „Gandhi fehlt uns allen heute, auch denen, die seine Ansichten ablehnten.“

Regierungschef Benjamin Netanjahu fügte hinzu: „Neun Jahre sind vergangen, seit in einem Augenblick das Lebenslied eines kämpfenden und träumenden Ministers abgebrochen wurde.“ Dann sprach er den Ermordeten direkt an: „Du hattest viele Fans und Anhänger, Gandhi, Deine entschiedenen Ansichten konnten nicht gleichgültig betrachtet und ignoriert werden.“ Freunde und Gegner seien sich einig gewesen, dass er das Land aufopferungsvoll geliebt habe – „als Kämpfer, als Bürger, als Mann der Öffentlichkeit für die Verteidigung des Landes und den Schutz seiner Grenzen“.

„In diesem Hause gibt es nicht wenige Parteien und verschiedene Ansichten, aber was uns alle vereinen muss, ist die Anerkennung der Bedeutung der so tiefen historischen Verbindung – die in allen Nationen der Welt nicht ihresgleichen hat – zwischen dem Volk Israel und seinem Land“, sagte Netanjahu weiter. „Wir haben kein anderes Heimatland und können auch keines haben.“ Niemand dürfe die Vergangenheit verändern. „Man muss sie anerkennen, stolz darauf sein, sie berücksichtigen und darauf bauen.“

Auch Oppositionsführerin Zippi Livni würdigte den ehemaligen Minister: „Er hat nicht seine Flagge eingezogen. Er hat geglaubt. Er hat auf seinen Standpunkten gekämpft, gerade dort, wo man seine Standpunkte zerstören wollte, und die Diskussion gerade auf dem Gebiet der Moral geführt. Er hat seine Anschauungen nicht mit irgendeiner schönen Anschauung verhüllt, die angenehmer für das Ohr klang. Ein Teil seines Erbes ist seine Treue zu dem, was er glaubte, trotz der Kritik – so etwas ist in diesen Tagen selten zu finden.“

Livni erinnerte daran, dass Se´evi zweimal wegen seiner Ansichten zurückgetreten sei. „Dies deutet auf einen Menschen hin, der nicht bereit war, Teilhaber von Werten zu sein, und wenn auch nur im Schweigen, mit denen er nicht übereinstimmte, und auch das fehlt in diesen Tagen in unseren Reihen. Gandhi pflegte einen Teil seiner Reden mit den Worten zu beenden: ‚Der Ewige gebe Stärke, der Ewige segne Sein Volk mit Frieden‘.“

Am 17. Oktober 2001 hatten vier Palästinenser den 75-jährigen Tourismusminister in einem Jerusalemer Hotel erschossen. Er hatte auf eine persönliche Leibwache verzichtet. Die Mörder gehören der marxistischen „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) an. Bereits am 7. Oktober gedachten israelische Politiker auf dem Jerusalemer Herzl-Berg nach dem jüdischen Kalender in einer Zeremonie des Ermordeten.

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