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Knesset-Sprecherin fordert von Syrien Gebeine des Mossad-Spions Cohen

JERUSALEM / DAMASKUS (inn) - Knesset-Sprecherin Dalia Itzik hat Syrien aufgefordert, die sterblichen Überreste des Mossad-Agenten Eli Cohen nach Israel bringen zu lassen. Der israelische Spion war vor 42 Jahren hingerichtet worden.

„Wer das Vertrauen von Staaten und Nationen gewinnen möchte, muss beweisen, dass es ein humanes Element in ihm gibt“, sagte Itzik am Dienstag bei einer Parlamentssitzung im Gedenken an die Hinrichtung. Sie wandte sich direkt an den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad: „Ihr Vater hat die Gelegenheit verpasst. Es wäre angemessen, wenn Sie daraus einen Vorteil zögen und zuließen, dass Eli Cohens Gebeine zur Bestattung nach Israel gebracht werden. Ich fordere, dass die Behörden in Damaskus seine Gebeine zurückbringen!“

Premierminister Ehud Olmert fügte hinzu, die Regierung sei „moralisch verpflichtet, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um Cohen eine ehrenvolle und würdige Beisetzung in Israel zukommen zu lassen. Um die Wahrheit zu sagen – das ist keine einfache Aufgabe. Viele haben sie unternommen und sind gescheitert.“ Das „vornehme Thema ist ständig in unseren Gedanken“, versicherte er laut der Zeitung „Ha´aretz“ gegenüber Cohens Angehörigen.

Eli Cohen hatte sich 1961 als reicher Syrer ausgegeben und in Damaskus niedergelassen. Seine Wohnung befand sich in strategisch günstiger Nähe zum Stabshauptquartier der syrischen Armee. Unter seinem Decknamen Kamal Amil Taabs war er im ganzen Lande bekannt und hatte ein eigenes Programm im Radio. Ein syrischer Offizier nahm ihn zu Besichtigungstouren an der Grenze zu Israel auf den Golan-Höhen mit. Er gab seine Informationen an den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad weiter und half Israel bei der Abwehr feindlicher Pläne.

Anfang 1965 wurde Cohen enttarnt, weil alle bis auf seinen batteriebetriebenen Sender wegen eines Stromausfalls schwiegen. Er wurde zum Tode durch den Strang verurteilt und am 18. Mai 1965 auf dem Märtyrer-Platz in Damaskus öffentlich hingerichtet. Weltweite Gnadengesuche vom Papst und von Regierungen waren erfolglos geblieben.

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