Suche
Close this search box.

Knesset-Mitglied Stern an Krankheit gestorben

JERUSALEM (inn) – Der israelische Abgeordnete Juri Stern ist am Dienstag im Alter von 57 Jahren an Krebs gestorben. Er war Vorsitzender des Knesset-Komitees für christliche Freunde, das er vor drei Jahren gründete.

Stern gehörte der Einwandererpartei „Israel Beiteinu“ an. Er wurde am 29. März 1949 in Moskau geboren. Im Jahr 1981 wanderte er nach Israel ein und ließ sich 1996 für die Immigrantenpartei „Israel be´Alijah“ in die Knesset wählen. Drei Jahre später schloss er sich „Israel Beiteinu“ unter der Führung von Avigdor Lieberman an. Die Partei trat im vergangenen Oktober in die israelische Regierung ein.

Als Abgeordneter reichte Stern viele Gesetzesvorschläge ein. Laut der Webseite von „Israel Beiteinu“ wurden während der 16. Knesset von Januar 2003 bis April 2006 vier seiner Vorschläge angenommen. Zudem trat er 206-mal ans Rednerpult und nahm an 92 Prozent der Vollversammlungen teil. Noch vor zwei Wochen verabschiedete das Parlament ein von ihm initiiertes Gesetz. Darin ging es um Verbesserungen für Holocaust-Überlebende und Bedürftige, die nach 1953 ins Land gekommen sind. In den letzten zwei Monaten seines Lebens musste er seine Aktivität in der Knesset wegen der Krankheit einschränken.

Stern wandte sich vehement gegen israelische Rückzüge aus dem Gazastreifen, Judäa oder Samaria. Wie der frühere Generalstabschef Mosche „Boogie“ Ja´alon war er der Ansicht, dass „in einem Alltag, der vom Terror bestimmt ist, jede Räumung einer Siedlung nur den Terror ermutigen wird“. Anlässlich seines Todes berichtete der frühere Minister Natan Scharanski gegenüber der Zeitung „Jediot Aharonot“: „Er war ein Mensch mit einer gewaltigen Liebe zu unserem Land. Am Tag, als Neveh Dekalim (im Gazastreifen) geräumt wurde, nahmen wir an einem Massengebet in der Siedlung teil. Wir saßen beieinander und weinten gemeinsam.“

Dass Deutschland und die Europäische Union durch Gelder an Jasser Arafat und palästinensische Organisationen indirekt den Terror unterstützten, war für Stern unfassbar. In einem Gespräch mit „Israelnetz“ sagte er Ende 2002: „Es gibt einen radikalen Islam, welcher der Nazismus unserer Tage ist, und es gibt heute eine Verbindung zwischen den neonazistischen Bewegungen und den radikalen muslimischen Kreisen. Also teilen in diesem Konflikt Juden und Christen dasselbe Schicksal. Wenn die europäischen Staaten, die angeblich christliche Staaten sind, dem extremen Islam die Hand reichen – dann verraten sie die Fundamente ihrer Zivilisation.“

Knesset-Sprecherin Dalia Itzik würdigte den Verstorbenen mit den Worten: „Die furchtbare Nachricht von seinem Tod hat uns alle getroffen. Stern symbolisierte für mich den zionistischen Einwanderer, der effektiv aufgenommen wurde und ein Partner für die Errungenschaften des israelischen Parlaments wurde.“

Juri Stern hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. Die Beisetzung findet am heutigen Dienstag um 16 Uhr Ortszeit in Jerusalem statt. Sein Nachfolger in der Knesset wird David Rotem, ein früherer Berater des Siedlerrates. Die Leitung des Komitees für christliche Freunde hatte aufgrund seiner Krankheit kommissarisch Rabbi Benjamin Elon übernommen. Bei einer Feier zum dreijährigen Bestehen bezeichnete er die evangelikalen Christen als die „zuverlässigsten Verbündeten“ Israels. Aus einer ähnlichen Erwägung heraus hatte Stern den Ausschuss ins Leben gerufen.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen