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Knesset ist 65

JERUSALEM (inn) – Etwa 4.000 Besucher haben mit israelischen Abgeordneten das 65-jährige Bestehen der Knesset gefeiert. Die Oberrabbiner riefen die Politiker dazu auf, die verabschiedeten Gesetze möglichst in Einklang mit der Torah zu bringen.
Staatspräsident Peres und Knessetsprecher Edelstein (r.) feiern das 65-jährige Bestehen des israelischen Parlaments.

Für die Gäste boten die Abgeordneten am Tag der offenen Tür besondere Aktivitäten an. Parlamentssprecher Juli Edelstein, Innenminister Gideon Sa’ar und andere lasen etwa Kindern Geschichten vor. Der Bildungsminister und andere Abgeordnete moderierten Debatten zwischen Oberstufenschülern. Schauspieler stellten die früheren Regierungschefs Golda Meir, Menachem Begin und David Ben-Gurion dar.
Bei der Festveranstaltung am Dienstag sagte Edelstein: „Dieses Haus, das Haus des Volkes, bringt die schwierigsten und bittersten Auseinandersetzungen mit sich. Standpunkte und Ideologien, Glaubensrichtungen und Hoffnungen wetteifern hier, aber es ist Raum für jeden. Dies ist auch ein Ort von Entscheidungen, die wir akzeptieren, wenn sie getroffen sind, selbst wenn wir nicht mit ihnen einverstanden sind.“ Er sei stolz, einer Knesset vorzustehen mit „einer Vielfalt von Geschlechtern, Ethnien, Religionen, Kulturen und Nationen. Das ist unsere Schönheit, das starke Mosaik, das wir bilden.“

„Jüdische Wurzeln der Demokratie“

Premierminister Benjamin Netanjahu wies darauf hin, dass die Knesset vor 65 Jahren in Jerusalem eröffnet worden sei – noch bevor es zur offiziellen Hauptstadt erklärt wurde. Denn es sei klar gewesen, „dass Jerusalem die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes ist“. „Demokratie hat für das jüdische Volk tiefe Wurzeln, die aus der Vorstellung kommen, dass jeder Mensch nach Gottes Bild erschaffen wurde“, ergänzte der Regierungschef. „Unser enormes Wachstum, die Armee, Technologie und Landwirtschaft sind eine direkte Folge unserer demokratischen Regierung.“
Staatspräsident Schimon Peres, der 48 Jahre lang Abgeordneter war, bezeichnete es als Vorrecht, die „wundervolle Nation Israel“ zu vertreten. Den Parlamentariern riet er: „Betonen Sie drei Ziele: Frieden mit unseren Nachbarn erlangen, unser Niveau in Wissenschaft und Bildung erhöhen und soziale Gerechtigkeit für alle bringen.“
Peres nahm auch Bezug auf die Herausforderungen der Abgeordneten. Sie lägen nicht nur in den Bereichen Politik und Sicherheit, sondern auch in der Gesellschaft. „Unser Erbe verpflichtet zu einem offenen Ohr und Herzen für Arme, für Schwache, für Bedürftige“, wird er in einer Mitteilung des Präsidialamtes zitiert. „Das Defizit darf nicht auf die Schultern unserer Kinder fallen.“ Weiter sagte das Staatsoberhaupt: „Wir alle sind doch im Bilde Gottes geboren, auch der Fremdling, der unter uns wohnt. Jeder Mensch hat das Recht, gleich zu sein und das Recht, anders zu sein.“

„Ich bin nicht Josef der Träumer“

Das Nachmittagsgebet in der Synagoge der Knesset leiteten die beiden israelischen Oberrabbiner. Der Sepharde Jitzhak Josef forderte die Politiker auf: „Tun Sie alles, was Sie können, um das Gesetz der Torah näherzubringen. Wenn alles nach der Torah gehen könnte, wäre das großartig, aber ich bin realistisch, ich bin nicht Josef der Träumer. Also versuchen Sie einfach, möglichst viele Gesetze im Geiste der Torah zu schaffen.“
Der aschkenasische Oberrabbiner David Lau merkte an, den Juden sei Respekt angeordnet worden, bevor sie die Torah empfingen. „Sprechen Sie miteinander, nicht übereinander, und dann wird dieses Haus gute Gesetze verabschieden“, folgerte er.
Am 14. Februar 1949 war die verfassunggebende Versammlung offiziell zum Parlament geworden. Nach dem jüdischen Kalender war an diesem Datum der 15. Tag des Monats Schvat – und damit das Neujahrsfest der Bäume, TU BiSchvat.

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