JERUSALEM (inn) – Angesichts anhaltender Trockenheit in Israel hat eine Enquete-Kommission der Knesset umfangreiche Neuordnungen angeregt mit dem Ziel, Wasser zu sparen und neues Trinkwasser zu gewinnen.
In einem 300 Seiten starken Bericht für die Regierung empfiehlt der Ausschuß unter anderem, die Position des Wasser-Kommissars zu stärken. Er solle künftig – ähnlich wie der Chef (Gouverneur) der Zentralbank – unabhängig von der Regierung arbeiten und mehr Vollmachten erhalten. Dazu müsse das Recht der Wasser-Rationierung im Notfall gehören.
Die Ausschußmitglieder sprachen sich ferner dagegen aus, derzeit bewässerte Grünflächen im Landesinneren veröden zu lassen. Statt dessen müßten Anstrengungen im Bereich der Meerwasserentsalzung unverzüglich vorangetrieben werden, heißt es in dem Bericht. In diesem Bereich warfen die Parlamentarier der Regierung Versäumnisse vor. So habe bislang nicht genügend Geld für den Bau von Desalinierungsanlagen bereitgestanden.
Der Ausschuß befürchtet spätestens für das Jahr 2006 einen Wassernotstand In Israel, wenn das wichtigste Wasserreservoir des Landes, der See Genezareth (Kinneret) im Norden, weiter einen kritisch niedrigen Pegel aufweist. Der Pegelstand des „Galiläischen Meeres“ befindet sich bereits seit Jahren unterhalb der sogenannten „Roten Linie“.
Während Politiker linker Oppositionsparteien den Bericht als nicht weitreichend genug kritisierten, würdigte Wasser-Kommissar Simon Tal die Ergebnisse des Ausschusses.