Knesset-Ausgaben: Uri Ariel ganz vorne, Netanjahu sparsam

JERUSALEM (inn) – Von allen Abgeordneten der Knesset hat Uri Ariel („HaBeit HaJehudi“) im Jahr 2012 das meiste Geld für Kontaktpflege zum Volk ausgegeben. Das zeigte ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht des Parlaments. Premierminister Benjamin Netanjahu hingegen war überraschend sparsam.
Der Abgeordnete Uri Ariel investierte im Jahr 2012 viel in die Kontaktpflege zu seinen Wählern.

Umgerechnet rund 19.000 Euro investierte Ariel im vergangenen Jahr in die Kontaktpflege zu potentiellen Wählern. Er habe nahezu alle Möglichkeiten genutzt, die ein israelischer Politiker dazu im Bereich Öffentlichkeitsarbeit habe, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Mehr als umgerechnet etwa 4.500 Euro kostete allein die Miete für Ariels außerparlamentarisches Büro. Etwa 3.000 Euro gab er für seine Internetpräsenz und Kontaktpflege in sozialen Netzwerken aus. Um seine Gäste mit Erfrischungen zu versorgen, benötigte der Politiker etwa 600 Euro und über 1.000 Euro investierte er in Publikationen und Printmedien. Über die Verwendung des restlichen Geldes machte der Bericht keine genauen Angaben.
Ein Sprecher von Ariel verteidigte die hohen Ausgaben des Politikers. Alle Ausgaben seien von der Knesset genehmigt worden und dienten zur Stärkung seiner Kontakte zum Volk, zitiert ihn die „Jerusalem Post“. Außerdem habe sich Ariel einen Mazda 2 als Dienstwagen gewählt, das kleinste Modell, das für Knesset-Abgeordnete zur Verfügung stehe. Das spare Benzingeld, das letztendlich ja auch vom Steuerzahler gezahlt werden müsse.
Ilan Gilon, Abgeordneter der Meretz-Partei, folgt gleich nach Ariel. Er benötigte insgesamt etwa 17.000 Euro für die Kontaktpflege zu seinen Wählern. Heimatschutzminister Avi Dichter investierte etwa 15.000 Euro. Darunter falle auch eine Videokamera, die fast 500 Euro gekostet habe. Die Vorsitzende der Arbeitspartei, Schelly Jachimowitsch, gab umgerechnet etwa 14.000 Euro aus. Davon flossen rund 4.000 Euro in ihre Webseite und in ihre Aktivitäten in sozialen Netzwerken. Besonders aktiv sei sie bei Facebook, berichtet die „Jerusalem Post“.
Sparsamer Premierminister
Sehr sparsam war Premierminister Benjamin Netanjahu, der nur etwas mehr als 200 Euro für seine Kontakte zu Wählern ausgab. Seine gesamten Ausgaben beziehen sich lediglich auf Internetaktivitäten. Nach Angaben der „Jerusalem Post“ hätte er jedoch ein Budget von umgerechnet etwa 7.500 Euro zur Verfügung gehabt. Noch weniger Geld benötigte der ehemalige Außenminister Avigdor Lieberman. Umgerechnet etwa nur 18 Euro gab er von seinem Budget für Kontaktpflege zu Wählern aus. Die Summe beziehe sich ausschließlich auf Büroartikel, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Die Sparsamkeit von Verteidigungsminister Ehud Barak und Benni Begin, Minister ohne Geschäftsbereich, übertraf jedoch keiner der anderen Knesset-Abgeordneten. Beide investierten keinen Cent in ihre Kontaktpflege mit israelischen Bürgern. Das Budget für die Ausgaben zur Kontaktpflege variiert je nach Amt. So erhalten Minister beispielsweise weniger Geld für diese Zwecke als Abgeordnete.

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