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Kloster auf Grabeskirche vom Einsturz bedroht

JERUSALEM (inn) - Das Kloster Dir al-Sultan auf dem Dach der Grabeskirche in Jerusalem ist akut einsturzgefährdet und stellt eine lebensgefährliche Bedrohung dar - sowohl für die darin lebenden Mönche der Äthiopisch-Orthodoxen Gemeinde als auch für Touristen. Eine Reparatur scheiterte bislang an den Streitigkeiten zwischen der äthiopischen und der koptischen Kirche.

Bereits im März dieses Jahres hatte der israelische Bauprüfer Jigal Bergman den Zustand des Gebäudes untersucht. Er bezeichnete es als "lebensbedrohlich", dies sei ein Notfall. Bei einem Einsturz des Klosters könnte auch die Grabeskirche beschädigt werden, so Bergman.

Die Renovierungsbedürftigkeit des Klosters ist bereits seit dem Jahr 2004 bekannt. Wie die Tageszeitung "Ha´aretz" berichtet, hat das israelische Innenministerium angeboten, die Reparaturen zu bezahlen. Die Hilfe habe es jedoch von einer Einigung unter den verschiedenen Konfessionen abhängig gemacht. Davon sind die insgesamt sechs Kirchen, die sich die Grabeskirche teilen, jedoch weit entfernt.

Laut dem Bericht hat das Oberhaupt der Äthiopischen Kirche in Jerusalem, Erzbischof Matthias, Ende September einen Brief an Innenminister Meir Schitrit geschrieben und die Bedingung als "absolut inakzeptabel" bezeichnet. In dem Kloster, dessen Außenmauern im 4. Jahrhundert unter Kaiser Konstantin errichtet wurden, befinden sich unter anderem 26 kleine Räume, in denen die äthiopischen Mönche leben und zwei übereinander gebaute Kapellen. Die in Ägypten ansässige Koptische Kirche erhebt ebenfalls Anspruch auf das Kloster.

Die Grabeskirche befindet sich nicht im Besitz des Staates Israel, sondern der Kirchen. Obwohl Zuständigkeit, Besitzansprüche, Gebets- und Prozessionszeiten im 19. Jahrhundert unter den Osmanen festgelegt wurden, streiten die Kirchen seit Jahrzehnten über die Auslegung dieser Regelung.

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